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Sara Schurmann arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Journalistin, vor allem als Redaktionleiterin und Textchefin. Sie war unter anderem tätig für den Tagesspiegel, Gruner+Jahr, Vice, Zeit Online und funk. Sie beschäftigt sich schon länger intensiv mit der Klimakrise, das ganze Ausmaß wurde ihr aber erst vor einem Jahr bewusst. Seitdem versucht sie zu verstehen, wie das sein konnte – und twittert darüber. Mit einem offenen Brief an ihre Kolleg:innen versuchte sie 2020 eine Diskussion über die Klima-Berichterstattung anzustoßen, 2021 hat sie das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland mitbegründet. Im März 2022 erschien ihr Buch "Klartext Klima".
Dieser Text ist vier Jahre alt und hat an seiner Aktualität nur gewonnen. Immer wieder, wenn ich mit anderen Journalist:innen rede, erzähle ich davon, wie dieser Beitrag der us-amerikanischen Journalistin Amanda Ripley zu sogenannten Solutions Journalism – konstruktivem oder lösungsorientiertem Journalismus – mich komplett umgehauen hat. Als ich vergangene Woche auf der re:publica Maximilian Rosch von PIQD traf und ihm den Text empfahl, war seine erste Frage, ob ich ihn denn schon gepiqd habe. So here we go.
Das Grundproblem, das Ripley aufwirft, ist folgendes:
"Deep in their bones, talk-show hosts (like journalists generally) understand certain things about human psychology: we know how to grab the brain’s attention and stimulate fear, sadness or anger. We can summon outrage in five words or less. We value the ancient power of storytelling, and we get that good stories require conflict, characters and scene. But in the present era of tribalism, it feels like we’ve reached our collective limitations.
As politicians have become more polarized, we have increasingly allowed ourselves to be used by demagogues on both sides of the aisle, amplifying their insults instead of exposing their motivations. Again and again, we have escalated the conflict and snuffed the complexity out of the conversation. Long before the 2016 election, the mainstream news media lost the trust of the public, creating an opening for misinformation and propaganda. If the purpose of journalism is to “see the public into fuller existence,” as Jay Rosen once wrote, it’s hard to conclude that we are succeeding."
Sie stellt dabei nicht infrage, dass Konflikte wichtig für die Demokratie sind, sondern beschäftige sich damit, wie sie funktionieren und welche Rolle Journalismus dabei spielt und spielen kann, um diese Konflikte zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen auszutragen und Kompromisse zu erzielen – anstatt immer weiter auseinander zu driften.
"To find out, I spent the past three months interviewing people who know conflict intimately and have developed creative ways of navigating it. I met psychologists, mediators, lawyers, rabbis and other people who know how to disrupt toxic narratives and get people to reveal deeper truths. They do it every day — with livid spouses, feuding business partners, spiteful neighbors."
Die wichtigsten dieser Erkenntnisse versucht sie in diesem Text zusammenzufassen, der daher auch eine stattliche Lesezeit von 39 Minuten hat. Man kann ihn sich auch vorlesen lassen von Ripley, und damit eine knappe Stunde verbringen, die einen am Ende anders auf die Welt (und den Journalismus) schauen lässt. Ihre Reflektion über die Branche beginnt sie bei sich selbst – wie so oft ein guter Punkt, um zu starten:
"I’m embarrassed to admit this, but I’ve been a journalist for over 20 years, writing books and articles for Time, the Atlantic, the Wall Street Journal and all kinds of places, and I did not know these lessons. After spending more than 50 hours in training for various forms of dispute resolution, I realized that I’ve overestimated my ability to quickly understand what drives people to do what they do. I have overvalued reasoning in myself and others and undervalued pride, fear and the need to belong. I’ve been operating like an economist, in other words — an economist from the 1960s."
Quelle: Amanda Ripley Bild: Illustration by M... EN thewholestory.solutionsjournalism.org
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es trifft sicher ganz besonders auf amerikanische und britische (Yellow)Press zu - aber ja: dass Konflikte und Empörung mehr Aufmerksamkeit erzeugt, dürfte auf jeden Journalisten zutreffen, auch bei uns im manchmal noch etwas braveren Deutschland. (Auch wenn das System der Öffentlich-Rechtlichen ein wenig schützt.)
Der Tenor von Lösungsorientiertem Journalismus erinnert mich an die Idee der "Positives zeigen"-Presse, von der ich die eigentliche Bezeichnung grad vergessen habe:-).