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"Wir sprechen uns nach der Krise!" – Kritische afrikanische Stimme zu Corona und der Welt

Dmitrij Kapitelman
Lesen, Schreiben, Mirsachenmerken. Journalismus darf auch Spaß machen.
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Dmitrij KapitelmanMittwoch, 08.04.2020

Felwine Sarr, senegalesischer Schriftsteller und Ökonom, hat einen furiosen Essay zur Corona-Pandemie geschrieben. 

Zunächst verdeutlicht Sarr, wie der Virus bisher vor allem Afrikas autoritären Regimes dient, am Beispiel Dakars: "Ausgangssperre. Von acht Uhr abends bis sechs Uhr Morgens. Am ersten Tag hat die Polizei alle verprügelt, die zu spät kamen. Trödelnde Jugendliche, Taxifahrer, Familienväter, die vor ihrer Wohnungstür, Krankenschwestern und Pfleger, die keinen Bus für den Heimweg fanden... Die Krise ist ein Geschenk für die Mächtigen..." 

Aber das ist nur eine der vielen richtigen Beobachtungen dieses Textes. Ein eigenständiger Aspekt ist beispielsweise, dass Sarr die westliche Herablassung gegenüber Afrikas Krisenbeständigkeit anprangert: "Immer diese rassistische Herablassung... Man sagt uns das Schlimmste voraus. Es ist Afrika! ... Man vergisst dabei, dass Afrika eine lange Erfahrung mit Infektionskrankheiten hat. Und eine größere Belastbarkeit Schocks gegenüber."

Nicht falsch verstehen, Sarr relativiert die globale Gefahr kein Bisschen. Im Gegenteil, er analysiert die bedrohlichen Tiefen zur Globalisierung, dem "Mantra vom hemmungslosen Genießen", der Zeit nach Corona und und und. Aus selten eloquenter, nicht auf den Westen zentrierter, Sicht.

"Wir sprechen uns nach der Krise!" – Kritische afrikanische Stimme zu Corona und der Welt

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Kommentare 5
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 4 Jahre

    Felwine Sarr kann schreiben, aber ich halte ihn doch für einen problematischen Autor. Das gilt auch für sein 2019 auf Deutsch erschienenes Buch AFROTOPIA.

    Er ist dort gut, wo er den planetumspannenden Kapitalismus kritisiert, aber die Vielgestaltigkeit Afrikas wird er nicht gerecht. Es gibt Regionen, die voll in die globale Wirtschaft eingebunden sind, andere aber nicht.

    Diese ständigen Springen zwischen den Regionen, das auch im Buch verwirrend ist, offenbart auch der Fehler dieses piqs:

    Nicht für die Hauptstadt des Sudans, sondern für Dakar (Hauptstadt Senegal) beschreibt er die Ausgangssperre.

    1. Dmitrij Kapitelman
      Dmitrij Kapitelman · vor mehr als 4 Jahre

      Lieber Achim, Danke dir für den Input. Ich war mit Sarr nicht so vertraut wie du. Hatte aber auch den Eindruck, dass seine globalen Gedanken am stärksten sind. Und danke auch für den Hinweis auf die falsche Stadt. Korrigiere ich. Frohe Ostern!

  2. Du Irrelevant
    Du Irrelevant · vor mehr als 4 Jahre

    Was kann ich tun? Wollte den Piq als relevant markieren, bin mit der Maus verrutscht und habe dann auch noch den roten Pfeil erwischt :(
    Wie kann ich das rückgängig machen?

    1. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor mehr als 4 Jahre

      Versuchs gerne jetzt nochmal. Wir haben das so gebaut, damit man nicht beliebig hin und her wechseln kann. Im Ausnahmefall helfen wir aber selbstverständlich.

    2. Du Irrelevant
      Du Irrelevant · vor mehr als 4 Jahre

      @Maximilian Rosch Danke, hat geklappt!

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