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Alkohol ist tödlich - für jährlich drei Millionen Menschen. Dabei ist Europa der Hauptumschlagplatz für Alkohol. Hier liegen 26 der Länder mit dem weltweit höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Alkohol - und hier wird ein Viertel des gesamten Alkohols produziert. Die Dokumentation beleuchtet, was und wer hinter der gefährlichen Produktion steckt, die sich die europäischen Gesellschaften leisten, obwohl der Konsum von Alkohol auch das Gesundheitssystem stark belastet. Warum trinken wir überhaupt Alkohol, wenn doch seine Wirkung auf die meisten Menschen eher negativ ist? Dass die Menschen nicht einfach bereit sind, auf Alkohol zu verzichten, zeigen die Erfahrungen mit der Prohibition in den Vereinigten Staaten. Doch es gibt auch andere Beispiele. So reduziert Island seinen gesellschaftlichen Alkoholverbrauch erfolgreich seit rund 20 Jahren. Eine spannende Dokumentation zu einem Thema, das viel stärker in der gesellschaftlichen Diskussion stehen sollte.
Alkohol: Kein Stoff der Welt ist uns so vertraut und in seiner Wirkung so unglaublich vielfältig. Man bekommt ihn überall und das kleine Molekül ist in der Lage, sämtliche 200 Milliarden Neuronen eines menschlichen Gehirns völlig unterschiedlich zu beeinflussen. Doch kaum jemand bezeichnet Alkohol trotz seiner psychoaktiven und Zellen zerstörenden Wirkung als Droge. Aber warum lassen wir den Tod von jährlich drei Millionen Menschen einfach so zu? Verschließen wir seit Jahrtausenden die Augen vor den Gefahren und Risiken? Welche Rolle spielt die mächtige Alkoholwirtschaft mit einem Jahresumsatz von 1,2 Billionen Euro bei dieser konsequenten Verschleierung?
Grimme-Preisträger Andreas Pichler sucht Antworten auf die Fragen, warum wir überhaupt trinken, was Alkohol mit uns macht und wie stark die Industrie Gesellschaft und Politik beeinflussen. Er reist um die Welt von Deutschland über England nach Nigeria, um die aggressiven Handelspraktiken der globalen Alkoholindustrie aufzudecken, die in neuen Märkten mit allen Mitteln Wachstum sucht. Und er besucht Island, das die Kehrtwende geschafft hat: Wo vor 20 Jahren Horden von Betrunkenen durch die Straßen zogen, meistern dort heute die jungen Menschen das Bedürfnis nach Entspannung und Lebensdoping ohne Alkohol.
Die Dokumentation erhebt keinen Zeigefinger, wird aber die Trinkgewohnheiten jedes Zuschauers nachhaltig verändern.
Die Dokumentation ist in der Arte-Mediathek von bis zum 9. August 2020 zu sehen.
Quelle: Andreas Pichler Bild: Arte arte.tv
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Danke für die Empfehlung! Freue mich den Film zu gucken!
Leider in Österreich nicht verfügbar.
Das wiederkehrende ordnungspolitische Problem: wann wird aus Regulierung Restriktion und bis zu welchem Grad ist diese vertretbar?
Gute Doku, die nicht zu einseitig ist. Pichler [den Namenskalauer haben sich die Presseberichte darüber verboten] zeigt keine abschreckende Bilder und gibt selbst zu, am Alkoholverzicht gescheitert zu sein. So geht's, aber leider nicht ohne Verbote: angesichts der überwältigend negativen Zahlen ist es absurd, dass es in Deutschland noch Alkoholwerbung gibt.