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Kopf und Körper

Bitterschokolade gilt als gesund - weil Schokoladenhersteller Studien finanziert haben

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa BäuerleinDienstag, 24.10.2017

Viele Lebensmittel gelten heute als böse, aber Schokolade, die Süßigkeit schlechthin, hat es irgendwie geschafft, in die lichten Reihen gesunder Nahrung aufgenommen zu werden - zumindest dann, wenn sie viel Kakao enthält. Dabei steckt selbst Bitterschokolade voller Fett und Zucker, da unterscheidet sie sich nicht wesentlich von Milchschokolade (oder anderen Süßigkeiten). Wie konnte es passieren, dass sie jetzt so einen guten Ruf hat? 

Glaubt man diesem Artikel, liegt das ganz einfach an jahrelangen Bemühungen der Schokoladenindustrie. In den letzten 30 Jahren haben Unternehmen wie Nestlé, Mars, Barry Callebaut und Hershey’s, die zu den größten Schokoladenherstellern der Welt gehören, viele Millionen Dollar in wissenschaftlicher Studien und Forschung gesteckt, die Kakao und seine Wirkung auf den Körper untersuchen. Das allein muss noch nicht schlimm sein - viele seriöse Studien werden irgendwie von einer interessengetriebenen Industrie finanziert. Aber Vox.com hat sich 100 Gesundheitsstudien angesehen, die von Mars finanziert wurden, und dabei festgestellt, dass diese "überaus positive Schlüsse über Kakao und Schokolade" gezogen haben. Vox.com bilanziert: 

Big Chocolate’s investment in health science was a marketing masterstroke, catapulting dark chocolate into the superfood realm along with red wine, blueberries, and avocados — and helping to sell more candy.

Es versteht sich von selbst, dass sehr viele Medien die guten Nachrichten über Bitterschokolade als "gesunde Süßigkeit" natürlich dankbar aufgegriffen haben. 

 Das klingt bitter (pun intended). Aber es gibt trotzdem eine gute Nachricht: Nämlich die, dass Kakao - nicht Schokolade -  tatsächlich gesund sein könnte. Aber um das zu belegen, sind noch mehr und größere Studien nötig- 

Bitterschokolade gilt als gesund - weil Schokoladenhersteller Studien finanziert haben

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