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Welches Ayahuasca-Ritual passt zu Westlern?
Benedikt Sarreiter ist Mitglied des Redaktionsbüros Nansen & Piccard, schreibt für verschiedene Medien, ist Textchef des Schweizer du-Magazins und hat 2015 mit Paul-Philipp Hanske das Buch "Neues von der anderen Seite. Die Wiederentdeckung des Psychedelischen" bei Suhrkamp veröffentlicht. Er lebt in München.
Zwar unterbricht die Pandemie gerade den lange nicht versiegenden Fluss westlicher Touristen nach Peru, um dort Ayahuasca zu trinken, doch er wird danach wieder anschwellen. Zu "life changing" sollen die Rituale sein, zu " deep" die Erfahrungen, um sie nicht auch mal auszuprobieren. In Iqitos, dem Zentrum des Aya-Tourismus hat man sich längst auf die Horden Sinnsuchender eingestellt, hat Retreats gegründet (die meistens wiederum von Leuten aus dem Westen betrieben werden), macht vieles, um ihnen ein authentisches Erlebnis zu liefern. Oder zumindest das, von dem sie glauben, es sei authentisch:
For starters, there is no true or authentic ayahuasca ritual, or even set of rituals. But more importantly, says Rubén Orellana, a Peruvian archaeologist and curanderof, ayahuasca traditions were developed for people coming from specific cultural backgrounds. As such, even though the brew itself, and even some of the ritual practices surrounding it, may have similar raw effects on anyone, they will likely generate very different overall experiences—different risks and benefits—for outsiders than for insiders.
Viele dieser Rituale wurde über lange Zeiträume zu bestimmten Verwendungen entwickelt und sind oft von Stamm zu Stamm unterschiedlich. Da wir einen anderen kulturellen Background haben, erleben wir den Trip ziemlich sicher anders als Einheimische oder er verwirrt und verstört uns. Das hat auch mit dem Blick auf die Leute zu tun, die das Ritual leiten:
It also makes it hard for outsiders to recognize when a shaman, whether a charlatan or a trained curandero, is crossing a line. Westerners often project notions of saintlike flawlessness or purity onto ayahuasca shamans, when their own cultures typically view them as normal people, just with special spiritual training or talents. They are as prone to attempting to abuse their power, especially with vulnerable and isolated outsiders, as anyone else. The belief that this abuse is just part of the ritual, part of some esoteric foreign magic, has reportedly played a major role in an increasingly visible tide of sexual abuse and coercion cases linked to ayahuasca rituals.
Um solche Dinge zu verhindern, sollte man sich sehr genau vor dem Trip nach Peru oder dem Besuch bei einem Schamanen hier informieren, wie der Ablauf eines solchen Rituals ist. Oder, und das beschriebt der Text sehr gut, ein eigenes Ritual entwickeln, das zu unserer Kultur und unseren Erwartungen passt. Puristen sagen dann natürlich: Das ist aber nicht authentisch! Doch das sind die verwässerten Abläufe in Peru oder in der WG in Berlin Mitte auch nicht. Welche Ansätze es geben könnte, steht im Text.
Quelle: Mark Hay EN daily.jstor.org
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Authentisch - da drum hat die Katholische Kirche jahrhundertelang gekämpft, oft mit Einheimischen Kulturen und sykretistischen Crossovers; ja im Grunde ist das Christentum damals schon nicht authentisch und ein "Mischmasch"...