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Klima und Wandel

Der Murks bei der Pendlerpauschale

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerDonnerstag, 26.09.2019

Im ohnehin massiv kritisierten Klimapaket der Bundesregierung gehört die Erhöhung der Pendlerpauschale zu den umstrittensten Maßnahmen. Sie soll für so genannte Fernpendler die durch die (ohnehin marginale) CO2-Bepreisung höheren Spritkosten ausgleichen. Ab dem 21. Kilometer Entfernung zur Arbeit soll sie um fünf Cent auf 35 Cent steigen. Die Intention der Bundesregierung ist es, Menschen, die weite Wege zum Arbeitsplatz zurücklegen müssen, zu entlasten. Sie entgegnet der Kritik, dass von der Pendlerpauschale auch Bahnfahrer profitieren.

Leider hat das wenig mit der Realität zu tun.

Demnach nutzen mehr als vier Fünftel der Fernpendler mit einem Arbeitsweg von mehr als 20 Kilometern einen Pkw - und entsprechend weniger als ein Fünftel klimafreundliche Verkehrsmittel wie die Bahn.

Der Spiegel dröselt in diesem Text die Wirkung der neuen Pendlerpauschale gut auf.

Ergebnis: Unterm Strich werden vor allem Pendler entlastet, die mit dem Auto  möglichst lange Strecken fahren und viel verdienen.

Fraglich bleibt, wo dieser Vorschlag sozial sein soll.

Diese soziale Schieflage liegt an der Logik des Steuersystems: Wenn Ausgaben von der Steuer abgesetzt werden können, liegt die Ersparnis für Menschen mit hohen Einkommen stets höher als für niedrige. Benzin oder Diesel werden hingegen für alle im gleichen Maße teurer. Immerhin bei diesem Punkt denkt die SPD nun offenbar über eine Nachbesserung nach - eine Art einkommensunabhängiges Mobilitätsgeld, wie es etwa DIW-Experte Bach vorschlägt.

Inwieweit die Pendlerpauschale dem Klimaschutz dient, worum es beim Klimapaket ja eigentlich gehen sollte, bleibt offen.

Der Murks bei der Pendlerpauschale

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Kommentare 18
  1. Holger Lindner
    Holger Lindner · vor 5 Jahren

    Klar ist das Murks, dazu braucht man aber nicht den "Spiegel", sondern muss mir nur einfach folgen. :) Aber da ich ja nun nicht zu der Sekten-Generation "Greta" gehöre, und nun die "Welt" untergeht, mal ein Vorschlag zur mobilen CO² Bepreisung im beruflichen und privaten Sektor, außerhalb des verdämlichten Steuerrechts, welches ich ja auch zum Teil studieren durfte.

    Beruflich: Jeder Arbeitnehmer (AN) erhält eine Tankkarte (Teil des Einkommens) von dem Arbeitgeber (AG). Darauf sind die "Bonusmeilen" (Arbeitssklave) limitiert vorhanden. So als CO2² Zertifikat gesehen. Damit wird der AG in die Lage versetzt, seinen unternehmerischen CO2 Fußabdruck transparent darstellen zu können, und bei dem FA geschlossen als Betriebsausgaben zu dokumentieren. Damit betrifft das nicht den einzelnen AN sondern der AG wird damit beauftragt. (P.S. für den Humbug hat die Buchhaltung eh noch ein wenig Zeit übrig)

    Privat: Jeder Haushalt erhält ebenfalls eine Tankkarte. Das erste Drittel, ist der CO2² "grüne" Bereich. Das zweite Drittel ist der "gelbe" Bereich, und das dritte Drittel, der "rote" Bereich.

    Diese Karte funktioniert wie Pre-Paid und ist monatlich gültig. Dh, das Kontigent ist für den Monat limitiert. Die Abrechnung welche Farbgebung aktuell ist, erfolgt beim Tanken und wird farblich auf der Karte illuminiert. Auch wird an der Tankstelle die Farbgebung auf der Karte gebucht und die mögliche Farbdifferenz bezahlt. Pro Karte pro Monat die Stufe "grün" und "gelb" nur einmal möglich, "rot" wie oft man denn möchte.
    Die Karte ist Kennzeichen gebunden und funktioniert nur, wenn der RFID Chip die Tanksäule frei gibt. Das passiert, wenn RFID Chip Nummernschild gleich RFID Chip Tankkarte ist.

    erstes Drittel 24 Liter zu 1,50 €, zweites Drittel 24 Liter zu 2,50 €, drittes Drittel X Liter zu 3,00 €. Preise nur als Beispiel (Steigerung ist %tualer Aufschlag auf den aktuellen Säulenpreis zu sehen). Das ist das monatliche Budget für private Fahrten (als Single).

    Pro Kopf (Familie) erhöht sich das Kontigent im GRÜNEN SEKTOR linear/2. (Beispiel 4 Kopf = 24*4/2 = 48 Liter) (Beispiel 3 Kopf = 24*3/2 = 36 Liter) Dh einer 4 Kopf Familie stehen "GRÜN" bis zu 64 Liter zu, einer 3 Kopf 48 Liter. Unabhängig wie viel KFZ auf die Tankkarten zugelassen sind.

    Somit kann ein Single in GRÜN rund 300 km/Monat cruisen.
    Eine 4 Kopf rund 600 km und eine 3 Kopf rund 450 km. Bei angenommenen 8 Liter im Durchschnitt für 100 km.

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 5 Jahren

      Sehr geehrter Herr Lindner, ich bin für konstruktive Diskussionen in diesen sehr streitbaren Themenbereichen offen, störe mich aber erneut an ihren gewählten Worten. Ich sehe nicht wie Begriffkonstruktionen wie "Sekten-Generation Greta" Raum für eine offene Diskussion ermöglichen sollen. Das könnten Sie doch bitte einfach weglassen, oder?

    2. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor 5 Jahren

      @Daniela Becker könnte ich... kann ich auch. Nur hab ich den Hype der nicht mehr vorhanden Sachlichkeit nicht verursacht. Daher nutze ich gewisse "Begriffkonstruktionen" dazu, um mich gleich von solchen "Umtrieben", die derzeit stattfinden, zu distanzieren. Was andere, insbesondere bestimmte Medien, ja vermutlich gar nicht mehr können oder wollen.

      Ich vermisse bei Greta die "Fürsorgepflicht" und sehe in der Tat das "Kindeswohl" gefährdet. Es wäre ihrem Alter entsprechend, mal die Bälle flach zu halten, und doch lieber mal in Ruhe Goethe zu lesen. Oder Holzfiguren im Schuppen zu schnitzen.

      Nicht jeder kann Pippi Langstrumpf sein.

    3. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 5 Jahren

      @Holger Lindner Dann tun Sie das bitte unter den Piqs, die ich moderiere, künftig. In diesem hier geht es um die neue Pendlerpauschale und die kann gerne sachdienlich diskutiert werden.

    4. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor 5 Jahren

      @Daniela Becker Ich nehme an, ich sollte das dann bei Ihren Piqs, nicht mehr tun. Ok mache ich doch.

    5. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor 5 Jahren

      @Holger Lindner Ähnlich dem, was Daniela Becker schreibt habe ich mich ja auch schon zu diesem Kommentarstil geäußert. Ich versuche die so zum Ausdruck gebrachte Frustration im Diskurs zu bestimmten Themen nachzuvollziehen und kann das auch zum Teil, aber in der Summe schadet es wirklich der Kommentarkultur.
      Hier bei piqd ist es wirklich so, dass wir auf Basis von guten Argumenten konstruktiv diskutieren können. Das ist sicher nicht unbemerkt geblieben. Es braucht keine "Begriffskonstruktionen", wirklich nicht. Denn die Argumente und das Fachwissen sind ja allemal vorhanden.

    6. Andreas P.
      Andreas P. · vor 5 Jahren

      @Maximilian Rosch Ich finde den Stil von Herrn Linder mehr als im Rahmen auf piqd.de. Wo über Klimaleugner gesprochen werden kann muss auch Sekten-Generation "Greta" erlaubt sein.

    7. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor 5 Jahren · bearbeitet vor 5 Jahren

      @Andreas P. Da muss ich dem "Chicago-Boys-Fanclubvorsitzenden" recht geben. Wo kein Hohn, dort keine Freiheit! Wider dem PC-Sprachfaschismus... oder so ähnlich...

      Späßle ;)

      Merkste selber wo das auf diesem Niveau hinführen würde?!

      Bei Herr Lindner ist's halt so, dass ich aufgrund der inhaltlichen Qualität meist bereit bin über die Form hinwegzulächeln, eine Kombi, die allerdings nur den Allerwenigsten gegeben ist. Weshalb es grundsätzlich einfach schöner wäre, wenn sich alle an die Netiquette hielten.

    8. Andreas P.
      Andreas P. · vor 5 Jahren

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) https://m.spiegel.de/k...

    9. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor 5 Jahren · bearbeitet vor 5 Jahren

      @Andreas P. Beeindruckend!

    10. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor 5 Jahren

      @Andreas P. "Es liest und hört der Mensch nur das, was er lesen und hören will" Frei nach JWvG ...

      wenn es der Sache dienlich ist, ein fast religiöse sektenhafte auftretende "Welle" der "Meinung", nicht als das bezeichnen zu dürfen, was diese "Welle" ist, erübrigt sich eh jede Diskussion.

      Netiquette hin oder her. Das meiste Gequassel ist eh nur Zeitverschwendung. Wer sich, wie die meisten Mainstreamer eh nur zuprösterchen kann, mit einer vorgefertigten, vorbildlichen politisch opportunistischen Meinung, der tut mir leid. Denn billiger kommt der Teufel nicht an die Seele heran.

    11. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor 5 Jahren · bearbeitet vor 5 Jahren

      @Holger Lindner Denkst Du! Ich empfinde solche zynisch-höhnischen Katalogisierungen eher als Basta!-Argument, das jedwede weitere vernünftige Diskussion unterdrücken soll. Auf die Art: bist du nicht meiner Meinung, bist du "Sektengeneration Greta", Ökofaschist, Links-Grün-versifft, Merkel-Jünger... bla, bla, bla...

      Es ist wirklich verwunderlich wie phantasielos der "Humor" solcher Sprachneuschöpfungen stets pauschal ein Güllefaß über all jenen ausschüttet, die einer anderen politischen Richtung zugeordnet werden, ob sie das nun verdienen oder nicht. Wer will denn da noch vernüftig diskutieren? Da zieht man sich dann lieber zurück und pröstert sich unter denjenigen zu, die einen nicht gleich beschimpfen, wenn man eine andere Meinung hat. Actio, reactio!

      Was übrigens gegen Deine These mit der vorgefertigten opportunistischen Meinung spricht, ist, dass Du trotz deiner Wortwahl hier von den Meisten doch inhaltlich ernst genommen wirst. So eingeengt ist das Forum hier dann wohl doch nicht ;)

    12. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Ich betone einfach nur oder unterschreibe sozusagen mal Hansis Worte. Habe auch den Eindruck, dass Holger Lindner hier ernst genommen wird und auch offensichtlich ernst zu nehmen ist und bin auch immer wieder "gemuted" von seinem Style...

    13. Kerstin A.
      Kerstin A. · vor 5 Jahren

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) "Auf die Art: bist du nicht meiner Meinung, bist du "Sektengeneration Greta", Ökofaschist, Links-Grün-versifft, Merkel-Jünger... bla, bla, bla... " ... die verbalen Abwertungen (um es nett zu formulieren) der "Generation - wir entdecken Klimaschutz als Thema" gegenüber jenen, die es wagen, sich kritisch zu den Zukunftsvorstellungen der FFF-Generation zu äußern, die garantiert auch weiterhin weder auf das neueste Smartphone verzichten werden noch auf den "to go"- und Fastfood-Verpackungsmüll, sind mind. genauso sprachlich charmant (um es nett zu formulieren). Und ja, der Greta-Fanatismus ist beängstigend, wie Fanatismus jeglicher Art ...

    14. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor 5 Jahren

      @Kerstin A. Point taken, das funktioniert natürlich auch in die andere Richtung. Ist doch noch ein Grund mehr dafür, im Diskussionen fair zu bleiben.

    15. Claudia Ramsteiner
      Claudia Ramsteiner · vor 5 Jahren

      Herr Lindner, in Ihrem Modell kommen allerdings die Menschen auf dem Land ohne ÖPNV überhaupt nicht vor. Oder die Krankenschwester, die um 5.45 Uhr im Dienst erscheinen muss zu einer Zeit, zu dem noch kein Bus fährt. Bei uns im Schwarzwald leben Menschen in weit verzweigten Tälern, das wird auch bei einer massiven Aufstockung des ÖPNV so schnell kein öffentlicher Verkehr hinkommen. Da fährt man erst einmal 10, 15 Kilometer, bis man überhaupt an einem Bahnhof ist. Da wäre man, selbst wenn man das Auto in der Freizeit überhaupt nicht nutzt, Mitte des Monats schon im roten Bereich.

    16. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor 5 Jahren

      @Claudia Ramsteiner Sehr geehrte Claudia Ramsteiner,

      was habe ich zu "beruflich" geschrieben, unter aller größter Sachlichkeit und Ernsthaftigkeit ?!
      Die Krankenschwester ist beruflich unterwegs oder nicht ?
      Eben...

    17. Kerstin A.
      Kerstin A. · vor 5 Jahren

      Der Lösungsansatz ist so typisch (west)deutsches Denken. Erinnert mich an die völlig vermurkste LKW-Maut. Frei nach dem Motto - "Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht und sehr sehr viele an der Lösungsvariante sich dumm und dämlich verdienen können?". Aber hinsichtlich der umfassenden Überwachung der Bevölkerung ist das natürlich ein interessanter Ansatz. Nicht nur, dass der Staat völlige Kontrolle über die Mobilität seiner Bürger hat. Er verhindert auch gleichzeitig, dass die Bürger zu Demos fahren oder an Aktionen zivilen Ungehorsams teilnehmen. Da braucht es dann in naher Zukunft keiner Bannmeilen mehr um die "hohen Häuser der Politik". *Zynismus off* .... Und natürlich ist das eine Idee, die letztendlich nur weiterhin den Fakt fördert, dass jene, die über entsprechenden finanziellen Status verfügen, sich in ihrem Konsum nicht einschränken müssen. Weil sie sich alles zu jedem Preis leisten können und werden ....

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