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Klima und Wandel

Ein elektromobiler Lichtblick für die Weltmeere

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerFreitag, 29.04.2016

Die Schifffahrt ist einer jener Bereiche, der zwar stark zur Erderwärmung beiträgt, aber kaum auf der politischen Agenda steht. Das liegt auch daran, weil der Verkehr im ganz wesentlichen Teil auf den Weltmeeren stattfindet - und sich so für die Emissionen niemand verantwortlich fühlen muss.

Dabei ist der Schiffsverkehr heute für zwei Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Das Bundesumweltministerium schreibt in seiner leider eingestellten Zeitschrift Umwelt: „Ohne politische Gegenmaßnahmen könnten die Kohlendioxid-Emissionen des Seeverkehrs bis 2050 sogar um 250 Prozent steigen“.

Hochseeschiffe verbrennen Schweröle – ohne jeglichen Rußfilter. Nach einer Studie des UN-Umweltprogramms UNEP tragen Rußpartikel aus Schiffs- und anderen Dieselmotoren neben den direkten Emissionen auch noch auf andere Art ganz wesentlich zur Klimaerwärmung bei: Die schwarzen Rußpartikel werden bis an die Pole geweht und lagern sich dort auf dem Eis ab. Die dunkleren Eisflächen schmelzen durch die Sonneneinstrahlung dann deutlich schneller – und verstärken die Erderwärmung.

Aber jetzt gibt es einen Lichtblick für die Schifffahrt: in Norwegen fährt nach der ersten Elektrofähre nun auch erstmals ein Fischkutter mit Elektroantrieb – und der Strom stammt aus erneuerbaren Energien. Der in Tromsø stationierte Elektrokutter Caroline hat als Hauptantrieb einen von Siemens konstruierten Elektromotor und die Ladung der Batterien reicht immerhin für acht Stunden auf See. Erst wenn der Ladezustand der Batterie bei längeren Ausfahrten unter einen bestimmten Wert fällt, springt der Dieselmotor an und produziert über einen Generator den Strom für den Elektroantrieb.

Siemens hat errechnet, dass die Besatzung in den ersten 30 Betriebstagen nur 0,04 Liter Diesel pro gefangenem Fisch verbrauchte - 80 Prozent als bei normalen Fischkuttern. OK, der Text ist ziemliche Firmen-PR. Aber das Potential ist enorm: Norwegens Fischflotte verbraucht heute etwa 400 Millionen Liter Diesel im Jahr. 

Ein elektromobiler Lichtblick für die Weltmeere

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