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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
Um die Filterblase, in der wir es uns hier mit unserem Kanal gemütlich gemacht haben, mal ein wenig anzustechen, möchte ich einen Blogtext empfehlen, der sich sehr kritisch mit der Rolle von Greenpeace und anderen NGOs auseinandersetzt.
Ludger Weß von den „Salonkolumnisten“ ist überzeugt: Greenpeace hat weltweit große politische Macht, ohne dass die Umweltschützer in irgendeiner Weise demokratisch legitimiert seien. Zudem schuldeten Organisationen wie Greenpeace niemandem Rechenschaft. Damit fehlt es an einer Instanz, die als Korrektiv dienen könnte. Weß schreibt:
NGOs sind mächtig, aber bislang niemanden verantwortlich – weder für den Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen, noch für die Konsequenzen ihres Tuns, noch dafür, dass ihre Aktionen erreichen, was sie zu erreichen vorgeben.
Warum das ein Problem ist, zeichnet der Autor anhand zweier Auseinandersetzungen nach, bei denen Greenpeace nicht gut dasteht. Da ist zum einen die Kampagne gegen den weltgrößten Hersteller von Zeitungspapier Resolute, dem die Umweltorganisation illegalen Holzeinschlag vorwarf. Greenpeace rief zum Boykott von Firmen auf, die Papier von Resolute verwendeten. Das Unternehmen klagte gegen Greenpeace und gewann – es konnte belegen, dass die Vorwürfe falsch sind. Allerdings hatte Resolute da schon mehrere Großkunden verloren.
Als zweites Beispiel führt Weß den „Goldenen Reis“ an, der durch einen gentechnischen Eingriff sehr Vitamin-A-haltig ist und einer Unterversorgung in Entwicklungsländern entgegenwirken soll. Greenpeace hat die Zulassung des Goldenen Reises in Asien jahrelang verhindert. Damit ist die Organisation laut Weß mitschuldig daran, dass jährlich 250.000 bis 500.000 Kinder wegen Vitamin-A-Mangel erblinden.
Man kann über beide Fälle trefflich streiten. Die Fragen, die Weß aufgeworfen hat, sind aber auf jeden Fall eine Diskussion wert. Denn die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von Organisationen wie Greenpeace ist enorm – und damit auch ihre Verantwortung.
Quelle: Ludger Weß salonkolumnisten.com
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Wenn die abgabenordnung auf greenpeace angewandt würde, wären Sie wegen der Billigung von Straftaten, wie Hausfriedensbruch seit langer Zeit nicht mehr gemeinnützig.
Lieber Ralph,
guter Piq - gerade weil er sich bemüht, die Gutmenschen™ Filterblase zu verlassen und mit interessanten Beispielen kommt. Andererseits ist der Text halt doch ziemlich tendenziös. Greenpeace ist eine Stiftung, andere NGOs häufig eingetragene Vereine. Beide Rechtsformen sind sehr wohl rechenschaftspflichtig und können nicht schalten und walten wie sie wollen. Nicht zuletzt haben sie sich den Spender*innen zu verantworten. Trotzdem interessante Lektüre.
LG
Nils