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Klima und Wandel

Neue Hoffnung am Himmel: Jungfernflug des 'Katamarans der Lüfte'

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerDonnerstag, 29.09.2016

Ein riesiges Zukunftsproblem ist das Flugzeug: Fliegen ist die klimaschädlichste aller Mobilitätsarten. Während ein Bahnreisender nur elf Gramm Kohlendioxid pro Personenkilometer verbraucht, sind es bei einem Flugreisenden 196 Gramm. Ein Urlaubsflug von Hannover nach Gran Canaria und zurück verursacht pro Fluggast die Klimawirkung von 1,8 Tonnen Kohlendioxid. Das ist doppelt so viel wie ein Inder statistisch gesehen durch seine Lebensweise in einem Jahr erzeugt.

"Wer fliegt, zerstört das Leben anderer Menschen", schreibt der britische Umweltjournalist George Monbiot in seinem Buch Heat. Das britische Tyndall-Institut für Klimaforschung hat vor zehn Jahren hochgerechnet, dass bei gleichbleibenden Wachstumsraten die zivile Luftfahrt im Jahr 2040 alleine so viel Kohlendioxid ausstoßen würde, wie dann im Angesicht des 2-Grad-Ziels für die gesamte EU erlaubt sein dürfte. Am Himmel entscheidet sich also die Zukunft einer klimaverträglichen Welt.

Die Zukunft hat heute eine neue Hoffnung bekommen. Nach der Weltumrundung eines Solarflugzeugs und Experimenten mit Biosprit als Antriebsstoff ist nun erstmals ein Experimentalflieger gestartet, der Wasserstoff tankt, den eine Brennstoffzelle in Strom für den Schub durch einen  Elektromotor verwandelt.

Freilich ist diese Hoffnung noch sehr vage. "Die Grenze des Machbaren (mit der Brennstoffzellentechnik) ist heute ein 40-Sitzer-Regionalflugzeug", sagt Professor Josef Kallo vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. "Wenn es um die Langstreckenflüge geht, sind wir noch für eine bestimmte Zeit auf die konventionellen Antriebe angewiesen".

Empfohlen sei deshalb Atmosfair, die allen Fluggästen eine "freiwillige Klimaschutzspende" anbietet - eine Art Ablass, mit dem man die Klimaschuld abtragen kann. Atmosfair bietet Passagieren einen Emissionsrechner und Ausgleichszahlungen für die von ihnen verursachten Klimagase an. Atmosfair selbst bezeichnet sich als "zweitbeste" Lösung. Am besten für das Klima sei, "gar nicht zu fliegen"
Neue Hoffnung am Himmel: Jungfernflug des 'Katamarans der Lüfte'

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