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Klima und Wandel

Neuer Klimavertrag soll Bedürfnisse von „Frauen, Kindern und Personen mit Behinderungen“ beachten

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerMontag, 23.11.2015

In einer Woche geht es los: Am letzten Montag im November startet die 21. Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Klimarahmenkonvention – die so genannte COP 21. Noch gibt es mehr als 1.500 Klammern im vorbereiteten Vertragsstext – das bedeutet, dass die Klimadiplomaten noch über 1.500 verschiedene Optionen entscheiden müssen, die strittig sind.

Nicht strittig ist dagegen eine Formulierung in der Präambel, die dem vorletzten Jahrhundert zu entstammen scheint. Das internationale Frauennetzwerk „Gender CC – Women for Climate Justice“ kritisiert die Formulierung, nach der im neuen Klimaabkommen die Bedürfnisse von „Frauen, Kindern und Personen mit Behinderungen“ berücksichtigt werden müssten.

Das Netzwerk "Gender CC" hat nachgeforscht, wie es im 21. Jahrhundert zu einer derartigen Formulierung kommen kann: Frauen hätten bei den Klima-Verhandlungen zu wenig zu sagen. Zwar stehe Christiana Figueres dem UN-Klimasekretariat vor, bei der Klimakonferenz letztes Jahr in Lima hätten die Frauen aber nur 26 Prozent der Delegationen ausgemacht.



Hanna Gersmann weist in der taz auf die "klimabessere" Frau hin: "Frauen essen weniger Fleisch als Männer. Sie fliegen seltener auf Dienstreisen. Sie fahren weniger Auto und seltener protzige Autos", schreibt sie. Frauen würden weniger zu den Treibhausgasen beitragen, deren Folgen aber stärker spüren. Bei Naturkatastrophen sterben wesentlich mehr Frauen als Männer. Ihre Arbeit wird schwerer, etwa wenn durch Dürren die Wege zum Wasserholen länger werden. Auch in Deutschland ist das spürbar: „Lässt die Ökostromumlage die Energiepreise steigen, trifft das die ärmeren Haushalte, und dies sind überproportional Frauen.“

Der neue Weltklimavertrag müsse deshalb "die Basis bilden für die Implementierung geschlechtergerechter Klimapolitik“, fordert Kate Cahoon, Politikwissenschaftlerin und eine der Koordinatorinnen der "Women for Climate Justice". Scheint so, als ob die KlimadiplomatInnen sich die Materie bisher zu "männlich" gemacht haben.


Neuer Klimavertrag soll Bedürfnisse von „Frauen, Kindern und Personen mit Behinderungen“ beachten

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Kommentare 1
  1. Marion Bruchhäuser
    Marion Bruchhäuser · vor 9 Jahren

    Puh, erstmal durchatmen. Steht da wirklich der Begriff "geschlechtergerechte Klimapolitik"? Warum die Dinge unnötig verkomplizieren? Es kann doch nicht zielführend sein zwei so schwierige Themen zusammen zu behandeln.
    Wie wäre es sich an sehr gut bewährten Prinzipien, z.B. aus der Softwareentwicklung zu orientieren - hier gilt es als vorbildliche Vorgehensweise komplexe Sachverhalte zu vereinfachen indem man die einzelnen Teile so weit wie möglich entkoppelt und diese dann priorisiert - im Sinne eines zielgerichteten Produktes. Dieses Vorgehen ist millionenfach bewährt und führt vielleicht nicht sofort zum Non-Plus-Ultra, schafft dennoch Mehrwerte in die gewünschte Richtung.

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