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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Medien und Gesellschaft Klima und Wandel
Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.
Ich möchte als letzten Pick auf dieser Plattform die neue geisteswissenschaftliche Denkrichtung der Planetarität vorstellen (englisch Planetarism und manchmal auch Terrestrialism oder Planetarism genannt). Pioniere dieser neuen philosophischen Spielart sind etwa die Arbeiten des Architekten Buckminster Fuller, oder die jüngeren Werke von Bruno Latour und Benjamin Bretton, dessen Theorien der "planetary computation" maßgeblichen Einfluss ausüben.
Das Magazin Noema hat dem Planetarismus in den vergangenen Jahren und Monaten eine ganze Reihe von interessanten Artikeln gewidmet, von denen der hier gepickte nur der jüngste ist. In "The Coming Second Copernican Revolution" erzählt Adam Frank von den Grundannahmen des Planetarismus, die auf spannende Weise mit der aus dem SETI-Programm der NASA geborenen Forschungsrichtung der Astrobiologie arbeitet: Soziologie wird im Planetarismus auf eine globale, eben planetarische Ebene gehoben. Menschliche Netzwerke und ihre Sozialsphäre werden nicht mehr länger losgelöst von "Natur" und planetarischen Geoprozessen gedacht, sondern als Teil von diesen.
Alles, was Menschen tun, denken, sagen und produzieren ist Teil des geologischen Prozesses der Erde, die bislang vor allem unser Zeitverständnis sprengen. Wo ein Menschenleben rund 80 Jahre dauert und ein paar Generationen möglicherweise Einfluss im planetaren Maßstab ausüben, denkt der Planetarismus in Äonen und Zeiträume von tausenden von Jahren. Die Stichworte des Planetarismus sind Gaia, Klimawandel und Technosphäre.
Diese neue Denkrichtung beschäftigt sich unter anderem mit der Kollision dieser "unvorstellbaren Zeiträume" mit unseren täglichen Erfahrungen, wie sie in diesen Zeiten des Klimawandels immer und immer häufiger Vorkommen. Der Klimawandel "zwingt" die Menschheit zu einem Denken in geologischen Einheiten im planetaren Maßstab, die eigentlich den Rahmen menschlicher Erfahrungsräume sprengt. Die Denkrichtung des Planetarismus beschäftigt sich mit den Auswirkungen dieses geophysisch-soziologischen Zwangs: Was bedeutet es, wenn Menschen auf einmal durch geophysische Prozesse (wie eben dem Klimawandel durch industriell bedingte Kohlenstoff-Konzentrationen in der Atmosphäre) in planetaren Maßstäben handeln müssen? Was bedeutet es, die anthropogene Technosphäre als Bestandteil des Planeten selbst zu denken, als normale evolutionäre Entwicklung im geologischen Maßstab? Was bedeutet es, die eigene Biographie im planetaren Maßstab zu erfahren?
Ich halte diese sich etablierende neue philosophische Strömung für die geisteswissenschaftlich spannendste Entwicklung der letzten Jahrzehnte, ein frischer Ansatz um die Welt zu denken und ein (von mir) sehr willkommener Neuansatz nach endlosen Debatten um Poststrukturalismus und Postmoderne, die spätestens mit dem Siegeszug des Internet an ihr konsequentes Ende gelangt sind.
Hier weitere Links zur Artikelserie auf Noema, sowie ein Hinweis auf das absolut lesenswerte Buch "Planeten Denken" von Daniel Falb und Armen Avanessian:
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Dies ist mein letzter Pick auf Piqd/Forum.eu und ich möchte mich bei allen Lesern, Mit-Autoren und den Betreibern für die Gelegenheit bedanken, neue Ideen und Konzepte vorzustellen, mit denen sich die Menschheit in diesen sich dramatisch verändernden Zeiten konfrontiert sieht. Es hat immer eine Menge Spaß gemacht und ich habe hier auf Piqd/Forum.eu sehr viel geschrieben, gelernt und auch gelacht. Danke für die schöne Zeit an alle, die das möglich gemacht haben.
Meine Newsletter findet man auf GOOD INTERNET und GOOD MUSIC, in sozialen Medien bin ich vor allem auf Bluesky aktiv, seltener auch auf Mastodon und Threads.
Es war mir eine Ehre.
Quelle: Adam Frank Bild: Finn Berenbroek EN www.noemamag.com
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Ja Lieblingspicker - danke für alles!
Danke René, für all Deine originellen, inspirierenden und spannenden picks!