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Klima und Wandel

Warum die deutsche Stromversorgung immer sicherer wurde

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerSonntag, 05.03.2017

Erinnern Sie sich noch an die "Stromlücke"? Die wurde uns seinerzeit aufgetischt, um ein Argument für die Verlängerung der Atomkraftwerks-Laufzeiten zu haben: Ohne die deutschen AKWs ist zu wenig Strom im Netz und dann gehen die Lichter aus.

Später wurde die "Stromlücke" benutzt, um gegen den Ausbau der Erneuerbaren Energien Stimmung zu machen. Zuletzt war die "Stromlücke" als "Dunkelflaute" wiedergeboren worden, wie beispielsweise in der FAZ zu lesen: "Seit dem 10. Oktober seien diese Notfall-Kraftwerke schon an 26 Tagen zugeschaltet worden... – also fast an jedem zweiten Tag." Ohgottohgott!

Nun hat der "Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages" Zahlen zur Gefahr vorgelegt: Bundesweit kam es im Jahr 2014 im Durchschnitt zu 13,5 Minuten Stromausfall je Endkunde. Ein beachtlicher Wert, mehr Versorgungssicherheit genießen nur die Schweizer, die 30 Sekunden weniger Stromausfall verkraften müssen. Sylvia Kotting-Uhl, die atompolitische Sprecherin der Grünen, erklärte, die Statistik zeige außerdem, dass die Versorgungsqualität mit abnehmender Atomkraft und zunehmenden erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren sogar immer besser geworden sei.

In Frankreich dagegen, dass seine Stromversorgung zu drei Vierteln aus der Atomkraft deckt, saßen die Menschen durchschnittlich fast eine Stunde im Dunkeln: 51,5 Minuten fiel dort statistisch gemittelt der Strom beim Endkunden aus. In Belgien mussten die Menschen 26,1 Minute auf Strom aus der Steckdose verzichten. Schlusslicht in dieser Statistik - erhoben für die Staaten der EU - ist Malta mit 570 Minuten Stromausfall pro Jahr, also fast zehn Stunden.

Bei der Nutzung von erneuerbarer Energien liegt Malta übrigends gegenwärtig  auf dem vorletzten Platz in der EU. Das soll sich jetzt schnell ändern: Um die Investitionen in die Regenerativen zu beschleunigen, hat die maltesische Regierung ein Förderpaket im Umfang von 140 Mio. Euro beschlossen. Derzeit ist Malta komplett von Energieimporten abhängig.

Warum die deutsche Stromversorgung immer sicherer wurde

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