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Klima und Wandel

Wie das Wetter "gerechnet" wird - und was das für das Klima bedeutet

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerMontag, 28.03.2016

Diesmal sei ein Radiofeature gepiqd: Wolken, Wind und Wetterwarte, eine mdr-Produktion, die gerade im rbb lief. Es geht um die Vergangenheit der Wetterstationen. Und um ihre Zukunft. Natürlich muss im digitalen Zeitalter auch die bemannte Wettermessung digitalisiert werden. Was digitaltechnisch natürlich kein Problem darstellen sollte. Für beispielsweise die Wetterstation Brocken im Harz aber wird das wettertechnisch ein Mega-Problem. Zumindest legt der Beitrag von Tristan Vostry das nahe: Die Brocken-Station soll automatisiert werden; im Beitrag erklären die Wettersammler, warum das gar nicht möglich sei.

Grundtenor der künftigen Wetterbeobachtung ist: "In Zukunft liefern nur noch vollautomatisierte Stationen ihre Messwerte ans meteorologische Rechenzentrum des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach. Riesige Datenmengen laufen hier zusammen – aus einem Netzwerk von Messstationen, Satelliten, Radaranlagen und anderen Bobachtungsposten auf der ganzen Welt. Die Naturgewalt des Wetters wird in einen digitalen Datenstrom transferiert."

"Es sind die größten numerischen Modelle, die die Menschheit überhaupt entwickelt hat", sagt Prof. Hartmut Graßl, der auch Mitherausgeber von klimaretter.info ist. "Je besser die Wettervorhersagen werden, umso eher entecken wir die Stellen, wo die Zirkulation der Atmosphäre sich umstellt". Umso genauer könne man die Änderungen des Wetters der nächsten Tage vorhersagen - und manipulieren? "Das wird von den Militärs untersucht", sagt Graßl.

Aber - und das ist die zweite Ebene des Beitrags - was sind die "Daten" eigentlich wert? "Die ganze Welt zerfällt in Daten, und wir verlieren dabei größere, höhere Zusammenhänge immer mehr aus dem Blick. In dem Sinne sind Dataismus und Nihilismus zwei Seiten einer Medaille", sagt der südkoreanische Philosoph Byung-Chul Han.

Goethe ist in diesem Falle nur der Praktiker. Nach der Klimakatastrophe 1816 - dem "Jahr ohne Sommer" - begann der letzte Universalgelehrte mit dem Aufbau einer Wetterbeobachtungsreihe.


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