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Liebe, Sex und Wir

Der unaufhaltsame Aufstieg der Mrs. Amorelie

Judka Strittmatter
freie Journalistin und Autorin
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Judka StrittmatterMittwoch, 11.01.2017

Hier empfehle ich keine journalistische Perle, sondern eher einen Infotext, denn über Lea-Sophie Cramer, die Chefin des Start-ups Amorelie, habe ich leider noch kein gehaltvolles und sattes Porträt gefunden. Komisch eigentlich, wo doch "Sex sells" und hier eine junge Frau durchmarschiert, die sicher einiges Interessantes zu erzählen hat. Denn die Berlinerin ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie sich "Frau, jung, kühn, Mutter" binnen kürzester Zeit ein florierendes Unternehmen aufbaut, für das viele andere – sexuelle Freizügigkeit hin oder her – Berührungsängste hätten. Oder wer kriegt leicht und locker über die Lippen: "Ich mach' in Dildos!", wenn er nach seinem Beruf gefragt wird? 

Natürlich würde es Lea-Sophie Cramer eleganter formulieren, dafür scheint sie viel zu taff, gebildet und pragmatisch zu sein, aber interessant wäre es schon zu wissen, mit welchen Vorurteilen oder Schmuddel-Insinuationen sich die Frau herumzuschlagen hat. Und die gibt es garantiert noch. Dabei hat sie das Image von Vibrator & Co. wirklich nochmals aufgepeppt, die Werbung für ihre Sex-Spielzeuge läuft regelmäßig zwischen Persil und Schwäbisch Hall, die beworbenen Liebeskugeln und Autoblow-Sets sehen aus wie kleine Pop-Art-Kunstwerke. Es wird also Zeit, sich einer Pionierin zu widmen. 

Der unaufhaltsame Aufstieg der Mrs. Amorelie

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