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Anne Hahn, in Magdeburg geboren, lebt seit 1990 in Berlin. Studium der Kunstgeschichte/Geschichte in Berlin und Florenz. Seit 1999 Porträts, Reportagen und Rezensionen in verschiedenen Medien. Buchveröffentlichungen u.a.: "Satan, kannst du mir nochmal verzeihn - Otze Ehrlich, Schleimkeim und der ganze Rest" (mit Frank Willmann) Ventil Verlag 2008, "Pogo im Bratwurstland: Punk in Thüringen" LzfpB, 2009, „DreiTagebuch“ Roman, „Gegenüber von China“ Roman, beide Ventil Verlag, 2014, "Das Herz des Aals", Roman, Ventil Verlag 2017, "Mitten drin - Fußballfans in Deutschland" BfpB, 2018, "Vereint im Stolz - Fußball, Nation und Identität im postjugoslawischen Raum", BfpB 2021
Großvater hatte ich alles zu verdanken. Mein Leben. Wenn es ihn nicht gegeben hätte, hätte mich meine Mutter in ein Behindertenheim gesteckt […] Er hatte mir alles gezeigt, mich alles gelehrt, was man eben braucht, um zu überleben. Er hatte mich auf die Jagd und aufs Meer mitgenommen, obwohl ich anfangs noch keine große Hilfe war.
In Raufarhöfn geht die Sonne im Sommer zwei Wochen lang nicht unter. Am nördlichsten Zipfel Islands liegt das Fischerdorf, welches zum Schauplatz des Romans Kalmann auserkoren wurde. Seit dreizehn Jahren lebt der gebürtige Schweizer Autor Joachim B. Schmidt in Island, verliebte sich jedoch schon als 16-Jähriger in die Insel, die er als beständiges Wunderland und Inspiration empfindet. Ein Freund schrieb seine Doktorarbeit über den beinahe verlassenen Fischerort Raufarhöfn, Schmidt besuchte ihn dort und fand die Landschaft und den Stoff für seinen vierten Roman. Und seine Hauptfigur Kalmann, der eigentlich nur der Dorftrottel sein sollte, aber nach wenigen Seiten ins Rampenlicht latschte und einfach dort geblieben ist. (Nacherzählt aus dem Gespräch mit dem Autor im Anhang des Leseexemplars).
Die Tage mit Großvater auf dem Meer und auf der Melrakkaslétta waren die schönsten meines Lebens. Manchmal durfte ich auch mit Großvaters Flinte schießen, die jetzt mir gehört. Er zeigte mir, wie man ein guter Schütze wird, wie man zielt, wie man ganz sachte am Abzug zieht, ohne dabei zu wackeln... Meine Mutter hätte aber auf keinen Fall davon erfahren sollen, das hatten wir so abgemacht, ich und Großvater, denn meine Mutter glaubte, Schusswaffen seien zu gefährlich für mich. Es kam ihr dann aber trotzdem zu Ohren, als ich Elínborgs Katze abknallte, direkt hinterm Haus. Das war dumm von mir.
Heute erscheint dieser fantastische Schelmenroman mit einem passend schönen Umschlagbild im Zürcher Diogenes-Verlag. Wird die Handlung zunächst wie eine Kriminalgeschichte eingeführt, entwickelt sie sich schnell zu einer Reise in den Kosmos des Gammelhai-Herstellers Kalmann. Der Ich-Erzähler geleitet uns in mehreren Szenen und verschränkten Geschichten zurück in seine Kindheit und durch seinen (durcheinander geratenen) Alltag. Wir lernen die Dorfbewohner kennen, seine alleinerziehende Mutter und den kommunistischen Großvater, welcher den besten Gammelhai auf der ganzen Insel machte. Kalmann den zweitbesten. Und der hat noch mehr Probleme als das Verschwinden des Hotelbesitzers Róbert McKenzies.
Ich war jetzt schon dreiunddreißig Jahre alt, es dauerte nur noch Wochen bis zu meinem vierunddreißigsten Geburtstag. Ich brauchte dringend eine Frau. Aber das konnte ich mir an den Cowboyhut streichen, denn hier in Raufarhöfn gab es keine Frauen, die so einen wie mich wollten. Die Frauenauswahl war hier etwa so üppig, wie die Gemüsekiste im Dorfladen.
Kalmann hat es mit vielen Frauen zu tun, der Polizistin Birna, die ihn ständig nach einer Blutlache ausfragt, der schönen Litauerin Nadja, die überraschend verschwindet (als eine Tonne voller Drogen im Hafen auftaucht) und der Nachbarin Magga, die Kalmann wöchentlich zum Großvater ins Pflegeheim mitnimmt – bis ... Es geschehen noch einige unglaubliche Dinge in diesem kleinen arktischen Dorf. Joachim B. Schmidt hat eine absurd komische Geschichte um den einfältigen Kalmann gewebt, die einen 351 Seiten lang in Atem hält. Ich kann mir jetzt ein wenig vorstellen, wie Gammelhai riecht (und schmeckt), sehe den Fuchshügel und den Artic Henge vor mir und träume heute bestimmt von einem Eisbären, der an Islands Küste aus dem Meer steigt.
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