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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Dieser Artikel des Medienjournalisten Brian Morrissey ernüchtert den Leser - besonders, wenn er selbst Journalist ist. Auf wenigen Zeilen schafft Morrissey es, die nächste Phase der KI-Revolution und ihre Bedeutung für die Medien auf den Punkt zu bringen. Wer in der Branche arbeitet, sollte das lesen.
Das Problem ist demnach, dass die Bestimmung der generativen KI offensichtlich nicht einfach automatisch erzeugte Artikel oder Bilder auf Medien-Webseiten sind, sondern die Integration von Artikeln in die Oberflächen der großen Plattformen. KI hilft den Plattformen demnach, die friction, also Reibung, weiter zu reduzieren. Aktuelles Beispiel war der Fall der KI-Suchmaschine Peplexity, die einen Forbes-Artikel zusammenfasste und mit Bild ausspielte - für Morrissey ein Beispiel, wie Medieninhalte in Zukunft Menschen erreichen werden - und dafür gibt es nicht einmal einen Klick des Lesers auf die Webseite (mehr Details dazu, wie Perplexity Webseiten ausliest, hat Wired recherchiert).
Spracheingabe in eine KI-Suche statt Klicks auf Webseiten, dazu E-Mail-Anbieter, die Mails von KI sortieren und die Inhalte destillieren lassen: KI verteilt die Macht von Verlagen und anderen Medien weiter in Richtung der Flaschenhälse:
The tech giants believe they should control the interface. Controlling the interface used to mean controlling the distribution. The zero-click vision that’s increasingly taking hold will mean publishers and their webpages are regarded as friction standing in the way of people getting what they want immediately, without wading through full-screen interstitial ads, endless pop-ups and autoplay video. That’s going to be a compelling proposition. It will also conveniently accrue all power to the interface and relegate publishers to content vendors.
Die These: Medien werden vom Einzelhändler, der direkt an den Leser liefert, zum Großhändler, der KI-Firmen beliefert, die mit den Inhalten letztendlich machen, was sie wollen. Sie müssen sich also ganz genau überlegen, welche Deals sie mit den KI-Konzernen und -Aggregatoren eingehen, um sich langfristig nicht selbst zu gefährden.
Quelle: Brian Morrissey EN www.therebooting.com
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Ironischerweise nutze ich Perplexity inzwischen oft als Google-Ersatz, aber nicht wegen der Zusammenfassungen (auf die ich mich nicht verlassen kann), sondern wegen der Links :)
Eine Folge dieses "War On Friction" imo: Der komplette mediale Mittelbau ist existenziell gefährdet, also die ganzen Klick-Vieh-Texte ("Wer überträgt das Finale?"), die eine Publikation querfinanzieren sollen.
Das wird dazu führen, dass sich Verlage wieder auf Homepages und Community besinnen und versuchen werden, besondere Orte im Netz zu bauen, die an und für sich in Erinnerung bleiben.