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Digital Resident aus Leidenschaft. Aber ohne dabei betriebsblind zu sein. Seit 2000 bewege ich mich als Journalist und als Trainer an den digitalen Schnittpunkten von Politik, Medien und Gesellschaft. Nützliche Links habe ich schon immer gerne geteilt.
Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart hat an einer US-Universität die Zukunft des Journalismus aus seiner Sicht skizziert: Digital, demokratisch, deutlich - was er etwas aufgeblasen und verwirrend als "Manifest zum 3-D-Journalismus" bezeichnet. Steingart fordert die Journalisten auf, vom hohen Ross zu steigen und sich stärker mit den Lesern zu vernetzen. Am besten gefällt mir folgende Passage:
Zeitungen hassen diese Art von Transparenz. Allzu oft ist es unklar, woher Informationen stammen. Wir müssen unsere Quellen schützen, sagen wir oft selbstgerecht. Aber allzu oft stammen die Informationen nur von Lobbyisten, Werbeagenturen oder dem leitenden Strategen eines Politikers, der sich unter dem Deckmantel der Anonymität versteckt.
Zum Abschluss fordert er weniger Entertainment und mehr Relevanz. Ein Chef mehr, der die Zeichen der Zeit erkannt hat. Jetzt muss er sie nur noch in seinem Haus umsetzen. Keine leichte Aufgabe.
Quelle: Gabor Steingart meedia.de
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Interessantes Thema. Aber nichts neues.
Ach, der Herr Steingart, wie süß. Jetzt bläht er sich über "demokratischen Journalismus" auf, und tritt Autoren und deren Rechte mit Füßen. Wenn jemand in seinem Reden so sehr von seinem Handeln abweicht, muss man wohl schon von einer dissoziativen Identitätsstörung ausgehen (s. auch http://immateriblog.de...). Da ist er in der Branche natürlich in guter Gesellschaft. Von seinem Verhalten gegenüber freien Autoren abgesehen: Wer mal das legendäre Spezial des Handelsblatts zu Aggregatoren, Urheberrecht und der Presse gelesen hat, der weiß zudem, dass das Blatt unter Chefredakteur Steingart oft genug keine Informationen von Lobbyisten untergejubelt bekam, sondern unter dem Anschein von Journalismus Lobbyismus in eigener Sache betrieben hat. Einen Mangel an Selbstkritik vortragen ist wohlfeil, Selbstkritik üben und Konsequenzen daraus ziehen - das ist ein wenig schwieriger. "Action speaks louder than words but not nearly as often." Mark Twain.
Wichtiger als Quellentransparenz ist (teures) Fact-Checking.
Guter PIQ.Gabor Steingart ist einer der wenigen die die Zeichen der Zeit erkannt haben.
Insbesondere Passagen wie :"Die Lebensmittelindustrie muss Konsumenten über Inhaltsstoffe in Nudeln und Fleisch informieren. Aber Zeitungen hassen diese Art von Transparenz. Allzu oft ist es unklar, woher Informationen stammen. Wir müssen unsere Quellen schützen, sagen wir oft selbstgerecht. Aber allzu oft stammen die Informationen nur von Lobbyisten, Werbeagenturen oder dem leitenden Strategen eines Politikers, der sich unter dem Deckmantel der Anonymität versteckt."
Kann ich bedenkenlos unterschreiben. Das Handelsblatt habe ich selbst auch abonniert, in meinen Augen aktuell Referenz. Auch viele Gäste bei uns im Hotel lehnen das Handelsblatt erst ab, mit Begründungen wie zu trocken oder zu viel Wirtschaft. Nachher krieg ich die Zeitung kaum zu fassen weil Sie ständig einer liest.
Gabor Steingart hat wirklich Profil und hat auch in anderen Bereichen den "Zeitgeist" erkannt.