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Medien und Gesellschaft

Journalisten – wahlweise hyperaktiv oder stinkend faul

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitMittwoch, 30.11.2016

Es ist immer etwas seltsam, wenn man seine eigene Berufsgruppe in fiktionalen Serien und Filmen dargestellt sieht. Meist sind dann klischeebehaftete Abziehbilder zu sehen, überzogene oder sogar total absurde Charaktere. Ärzte kennen das, angesichts der vielen Krankenhaus- und Arzt-Serien, zur Genüge, Polizeibeamte ebenso, von Programmierern gar nicht zu reden. Auch wir Journalisten sehen uns regelmäßig mit Stereotypen konfrontiert, die so natürlich vereinzelt schon in der Realität zu finden sind, aber dramaturgisch extrem verdichtet werden.

Anlässlich des ARD-Films "Die vierte Gewalt" hat sich nun Jan Freitag bei DWDL ein wenig der Journalisten-Darstellung im Film gewidmet – leider nur im Ansatz, obwohl das Thema sehr viel Stoff bietet. Immerhin ordnet Freitag einige Beispiele der Fernsehgeschichte ein und gibt so einen interessanten Überblick, welche Bilder die Drehbuchschreiber und Regisseure erzeugen:

Fiktional sind Reporter demnach häufig verschlagen oder anderweitig windig, wahlweise hyperaktiv oder stinkend faul, tendenziell desillusioniert, meist unfähig, gern korrupt, insgesamt also das, was die Krakeeler von Pegida bis Trump Lügenpresse schimpfen. 

Die Beispiele im Text, die unter anderem natürlich die US-Lokal-Journalismus-Serie "Lou Grant" aus den 70er-Jahren, Hape Kerkelings Horst Schlämmer vom „Grevenbroicher Tagblatt“ und Baby Schimmerlos aus „Kir Royal“ abhandeln, ließen sich tatsächlich noch lange weiterführen. Eine Aufgabe, der sich übrigens der Journalist Patrick Torma gewidmet hat, auf dessen Seite journalistenfilme.de ich gerade erst jetzt bei einer kleinen Recherche zu diesem Piq gestoßen bin – und die ich an dieser Stelle gleich als vertiefenden Tipp empfehlen will.

Journalisten – wahlweise hyperaktiv oder stinkend faul

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