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Im Alter von 10 Jahren begann alles mit der eigenen kleinen Radiosendung. Machte 2006 das, was damals alle machten: Podcast. Gewann im selben Jahr einen Handyclipwettbewerb. Dann erstmal erwachsen werden. 2013 endlich Fernsehen. Ein Volontariat bei einem Printmagazin für Studierende folgte.
Landete schließlich bei den Neuen deutschen Medienmachern als New Media Spezialist für das No Hate Speech Movement Deutschland.
Ist nun Mitarbeiter in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei DeutschPlus e.V.. Schreibt hier allerdings nicht in offizieller Vertretung.
Freuen Sie sich schon auf die EM? Oder gehören Sie zu denen, die gar nicht wissen, wie jemand so viel Emotion für ein einfaches Spiel aufbringen kann?
Der stille Kollege schreit plötzlich vor Freude oder haut vor Wut auf den Tisch. Was im Fußballstadion oder vor dem Fernseher starke Gefühlsschwankungen auslöst, sorgt natürlich online ebenso für eine hasserfüllte Diskussionskultur:
Eine englische Kampagne richtet sich deshalb gegen Hass im Netz rund um das emotionale Themenfeld Fußball. Prinzipiell eine sehr gute Sache, denn das ist natürlich ein ernstes Problem. Der Kampagnenspot zeigt aber gerade, was wir im Umgang mit Hate Speech Online vielleicht noch nicht verstehen.
»Im Ernst: Du würdest das im echten Leben nicht machen. Also warum tust du es online?«
So endet die Videobotschaft, die einen Fußballfan beim Ausrasten begleitet.
Aber stimmt das?
Ist es nicht gerade so, dass Fußballfans eben auch und gerade im Stadion ihre Hassbotschaften grölen und wüste Beschimpfungen loswerden? Oder anders: Ist Hate Speech wirklich ein internetspezifisches Problem?
Natürlich brüllen sich Menschen auch sehr unschöne Dinge zu, wenn sie auf der Straße aufeinandertreffen. Also wortwörtlich auf der Straße, im Auto: Denn selbst der Philanthrop öffnet mit der Autotür ab und an die Büchse der Pandora. Vom berüchtigten handfesten Nachbarschaftsstreit ganz zu schweigen.
Wir haben im »echten Leben« gelernt, dass es in vielen Situationen unangemessen ist, andere Menschen zu beleidigen. Aber selbst hier gibt es immer wieder Situationen, in denen unsere Wut sich auf unangemessene Weise ihren Weg bahnt.
Wir sprechen wohl nicht von ›tun oder nicht tun‹, sondern vor allem von unterschiedlichen Dimensionen: Online bekommen es mehr Menschen mit. Online erschrecken wir damit mehr Leute. Online wird Hass plötzlich groß.
Offline findet es anders statt. Das muss dem Hass-Kommentator klar werden. Deshalb lautet die Frage doch eher:
Du würdest das im echten Leben nicht plakatieren. Also warum tust du es online?
Quelle: kickitoutofficial EN youtube.com
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