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Medien und Gesellschaft

Medien, Autorschaft und Aufmerksamkeit, oder: Warum wir "mindfulness meditation"-Therapie brauchen

Magdalena Taube
Redakteurin
Zum Kurator'innen-Profil
Magdalena TaubeDonnerstag, 20.04.2017

Wollte man heute eine Landkarte der Autorschaft zeichnen, müsste man auch Bots und Algorithmen (also Maschinenintelligenz) sowie anonyme Quellen wie Whistleblower und Leaker berücksichtigen. Sicherlich, das ist kein angenehmer Vorgang, zumindest nicht für Leute, die an der Idee hängen, ein Autor sei so etwas wie der Repräsentant einer erhabenen Subjektivität.

Bots und Algorithmen sowie Whistleblower und Leaker – als erhabene Subjekte? Nein, danke! Aber vielleicht ist es wirklich an der Zeit diese überkommene Vorstellung zu erneuern. Es ist sehr offensichtlich, dass all diese Akteure nicht nur ein schlechter Traum sind, eben keine 'Fake News' im Sinne einer frei erfundenen Nachricht, sondern tatsächlich existieren – und dass sie gekommen sind, um für unabsehbare Zeit zu bleiben.

Dass wir uns daran gewöhnt hatten, ausschließlich erhabenen Subjekten, also potentiellen Anwärtern auf den Nobelpreis, Gehör zu schenken – das ist ein Dilemma, das wir im Zuge dessen ebenfalls überwinden sollten. Ich will noch nicht einmal sagen, dass wir unsere Idee von Erhabenheit und Subjektivität auf die Höhe der digitalen Gesellschaft bringen (das sicherlich auch), sondern schlicht und ergreifend, dass wir unsere Kriterien überdenken sollten: Wer bekommt meine Aufmerksamkeit? Wer nicht?

Wenn wir nicht anfangen, Bots und Algorithmen sowie Whistleblower und Leaker ernst zu nehmen, laufen wir Gefahr realitätsfremde Wesen zu werden. Es empfiehlt sich eine Therapie, die Forscher "mindfulness meditation" nennen. Die Erkenntnisse, die am Centre for Psychological Wellbeing & Neuroscience gewonnen werden konnten, lassen sich auf unsere Trump-Hirne übertragen. Sofern wir es zulassen ...

Medien, Autorschaft und Aufmerksamkeit, oder: Warum wir  "mindfulness meditation"-Therapie brauchen

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