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Ich beschäftige mich seit vielen Jahren journalistisch mit dem Spannungsfeld Medien, Technik und Gesellschaft. Ich habe Krautreporter gegründet, war vorher unter anderem Chefredakteur der deutschen Wired und habe das Digital-Ressort bei Focus Online aufgebaut und geleitet. Ich bin außerdem Gründer und Herausgeber des Journalismus-Thinktanks vocer. Ich mag Gedrucktes und lese trotzdem fast alles digital.
Das Wechselspiel von Populisten wie Donald Trump und den von ihnen so gerne diskreditierten Medien ist vermutlich eine der größten Herausforderungen, denen sich der Journalismus in diesen Tagen stellen muss. Also abgesehen von der digitalen Transformation, die das gesamte Medienmodell auf den Kopf stellt. Aber irgendwie gehört das auch zusammen, denn Trumps Erfolg beruht ja zum Teil darauf, dass er in dieser veränderten Medienwelt zum autonomen Sender geworden ist, über den er seine Anhänger unter Umgehung der kritischen Betrachtung erreichen und mobilisieren kann. Und dann ist da natürlich noch die Sache mit den sogenannten „Fake-News".
Trotzdem ist das nicht alles schlecht. Vielleicht sogar eine richtig gute Chance, findet mein Vocer-Kollege Stephan Weichert, Journalismus-Professor und Leiter des Studiengangs Digitale Journalism an der Hamburg Media School. Er sagt in einem Debattenbeitrag der Bayerischen Landesmedienzentrale:
Donald Trump ist ein Desaster für den Journalismus – und zugleich das Beste, was dem Metier passieren konnte.
Warum? Weil sich der US-Präsident mit seinem Kampf gegen die Medien langfristig vor allem selbst schaden und den professionellen Nachrichtenmedien nutzen werde. Weichert nennt dafür drei Gründe:
Die zugegeben steile These dieses Textes ist zumindest ein Hinweis an den Journalismus, dass das Trump-Debakel auch Möglichkeiten bietet. Wir müssen viele Dinge hinterfragen, die bislang als gesetzt galten. Was wir brauchen, ist eine Netzwende, einen neuen Umgang mit dem Zusammenspiel zwischen Medien und Publikum.
Quelle: Stephan Weichert blmplus.de
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