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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Promovierte Literaturwissenschaftlerin. Schwerpunkte: Digitaler Journalismus, Journalistenausbildung und Medienkompetenz. Chefredakteurin der Berliner Gazette (https://berlinergazette.de) und Professorin für digitalen Journalismus an der Macromedia University of Applied Sciences. Kann sich die Namen ihrer Student*innen merken.
Wer heute Fake News sagt, empört sich auch ein stückweit über die Wirklichkeit. Dieser Aspekt wird in der aktuellen Debatte nicht ausreichend gewürdigt. Meistens liegt der Fokus darauf, unwahre Botschaften zu diskreditieren. Dabei wird grundsätzlich vorausgesetzt, dass es nur so etwas wie wahre Botschaften geben darf, ja: dass nur sie eine Existenzberechtigung haben.
Doch gehört es nicht auch zur Demokratie darüber zu streiten, was wahr ist und was unwahr? Fake News ist heute auch ein Schlachtruf derer, die sich auf den Streit nicht einlassen wollen, die ihre Wahrheit gefunden haben, auch wenn ihnen letztlich nur so viel klar ist, dass sie die Wahrheiten anderer nicht akzeptieren können und wollen. Ob Trump-Befürworter oder Trump-Gegner.
Der zentrale Grund dafür, dass Fake News ein derart großes Ding werden konnte, dürfte vor allem die Vielfalt an Stimmen sein, die heute eine Aussage über die Realität machen – und damit einen Anspruch auf Wahrhaftigkeit erheben. Falschmeldungen, Desinformationen und Propaganda im Allgemeinen haben Geschichte – doch heute sind es eben nicht nur die major Institutionen und Autoritäten, die all das 'wie selbstverständlich' in die Welt setzen können, sondern auch Max Mustermann, irgendein Algorithmus oder Bot.
Quelle: Scott Pelley cbsnews.com
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