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Medien und Gesellschaft

Wie AP zur Roboter-Nachrichtenagentur werden will

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitMontag, 31.10.2016

Bei süddeutsche.de gibt es ein interessantes Tool. Man kann dort abfragen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Job in den kommenden 20 Jahren durch einen Computer ersetzt wird. An dieser Stelle mein Beileid an alle Bäcker – hier liegt die Wahrscheinlichkeit leider bei 89 Prozent. Interessanterweise sieht es aber für Redakteure gar nicht so schlecht aus, die Abfrage wirft nur 5,5 Prozent aus. 

Wenn man die aktuellen Pläne der Nachrichtenagentur AP ansieht, könnte man zu einem anderen Schluss kommen. Dort ist das, was gerne als Roboter-Journalismus bezeichnet wird, bereits im redaktionellen Alltag implementiert: Automatisierte Beiträge, die sich aktuelle Fakten aus Datenbanken holen und in vorgefertigte Templates einfügen, zum Beispiel für Finanzmeldungen, aber auch für Sportergebnisse. Warum auch nicht, das kann eine Software mindestens genau so gut wie ein Mensch. Aber natürlich ist das erst der Anfang: Automatisierungs-Pionier AP denkt schon ein paar Schritte weiter. Dieser Beitrag des Nieman Labs gibt einen guten Einblick, was die Agentur als nächstes plant: Unter anderem geht es dabei um Prozesse für Text optimierte Beiträge, um diese mit Hilfe von Machine Learning in Radiobeiträge umzuwandeln. Interessant ist auch die Möglichkeit, verschiedene Versionen eines Beitrages automatisiert zu erzeugen, etwa für unterschiedliche Zielgruppen oder Kanäle. 

Vor allem aber lässt eine Zahl aufhorchen:

By 2020, the AP, Kennedy said, would like to automate 80 percent of its content production, though he admits that specific goal is “more aspirational than real.”

80 Prozent! Und das klingt überhaupt nicht unrealistisch, wenn man an einen etwas längeren Zeitraum als AP denkt. 20 Jahre zum Beispiel.

Wie AP zur Roboter-Nachrichtenagentur werden will

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