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Ich beschäftige mich seit vielen Jahren journalistisch mit dem Spannungsfeld Medien, Technik und Gesellschaft. Ich habe Krautreporter gegründet, war vorher unter anderem Chefredakteur der deutschen Wired und habe das Digital-Ressort bei Focus Online aufgebaut und geleitet. Ich bin außerdem Gründer und Herausgeber des Journalismus-Thinktanks vocer. Ich mag Gedrucktes und lese trotzdem fast alles digital.
Die großen und tragischen Nachrichtenereignisse der letzten Tage und Wochen haben auch die Diskussion über die Rolle der Journalisten bei der Live-Berichterstattung über Terror und Gewalt neu entfacht: Wie sollten Medien mit solchen Situationen umgehen, in denen erst einmal nichts klar ist, aber umgehend berichtet wird? Wenn sich die Berichterstattung, wie in einem Möbiusband gefangen, in einer Endlosschleife aus ersten Fakten, unbestätigten Hinweisen und dem Anspruch der Leser (und Nachrichtenmedien) auf schnelle Informationen dreht? Jochen Wegner, Chefredakteur von Zeit Online, beleuchtet diese Untiefe des (Online-)Journalismus in einem reflektierenden Text: „Einige der Probleme, die dabei regelmäßig zutage treten, sind systembedingt. Sie rühren von Paradoxien her, die sich kaum auflösen lassen."
Er nennt fünf dieser Paradoxien:
Tatsächlich bilden diese selbstkritischen Punkte sehr gut das Dilemma ab, in dem Nachrichtenmedien stecken. Nicht zu berichten, wäre das Gegenteil ihrer Aufgabe – aber wenn sie es tun, werden sie Teil des Problems, im schlimmsten Fall sogar Instrumente einer Inszenierung des Terrors. Und sie zeigen die Problematik auf, „dass wir um viele unserer Fehler wissen, und sie doch täglich neu begehen, weil sie unvermeidbar sind oder uns so scheinen."
Es ist wichtig, das alles zu reflektieren und sich Gedanken darüber zu machen, wie Journalisten besser mit diesen Widersprüchen umgehen können. Dieser Text ist ein erster Schritt.
Quelle: Jochen Wegner zeit.de
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gute Überhöhung und Selbstreflexion. Was mich allerdings gar nicht überzeugt, ist Argument 1: Wir können nicht nicht berichten. Begründung: Die anderen tun es ja auch. Irgendeiner muss anfangen, sich zurückzunehmen. Was daran bigott sein sollte, erschließt sich mir überhaupt nicht.
ich war ein wenig enttäuscht von dem Text. Etwas prätentiös und vor allem sehr unkonkret. Interessante Ankündigung immerhin, dass ZON positive Meldungen "pushen" will. Aber sonst: ich sehe das Problem gar nicht bei den Online Auftritten der BigFive. Manchmal strategisch noch etwas ungelenk, manchmal rutscht ihnen was durch, aber insgesamt war das doch ziemlich gut. Sogar Bild.de war stark am Freitag. Problematisch ist, wie Journalisten damit umgehen, wie Nicht-Journalisten mit ihren social-accounts umgehen. Das fehlt mir. Und das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat glaube ich eine dringende Selbstfindung vor sich im Umgang mit solchen "Lagen".