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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Vielleicht ist es der Lorbeeren etwas zu viel, ihn als "Pionier des deutsch-sprachigen Indie Pop" zu bezeichnen. Der Mediendienst teleschau (hier gepiqt) nennt den Sänger Bernd Begemann den "stillen Paten des heutigen Deutsch-Pop-Phänomens", das trifft es schon eher.
Für sein neues Album "Die Stadt & das Mädchen" hat der Hamburger mit dem Pianisten Kai Dorenkamp zwölf seiner älteren Songs über junge Frauen neu arrangiert. Ein Liederzyklus im Stile der Deutschen Romantik habe ihm vorgeschwebt. Der famose Entertainer Begemann, nie ein großer Sänger, singt das alles erstaunlich bewegend, ohne Manierismen, ohne sich lustig zu machen. Genauso wenig meint er es ironisch, wenn er sagt, "die Welt durch die Kraft der Poesie" verzaubern zu wollen. Aber: natürlich ist ein Begemann-Interview immer amüsant. BB zitiert F. Scott Fitzgerald, missbilligt depressive Lyrics, sieht aber den Humor in Smiths-Songs ("weil man ihnen anhört, dass Morrissey schon immer Teenager-Jungs heiß fand.")
Mir erzählte Begemann schon im Dezember, er höre noch Musik mit seinem alten iPod und sei nicht bereit, sich "von irgendwelchen Random Playlists von selbsternannten Influencern manipulieren zu lassen." Und vom Fluch der Attraktivität: "Ich wurde nie richtig ernst genommen, weil ich nicht hässlich genug war."
Quelle: Eric Leimann Bild: Andreas Hornoff stimme.de
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