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Kurator'in für: Pop und Kultur Zeit und Geschichte Fundstücke
Fabian Peltsch interessiert sich für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees. Er ist Redakteur bei Table.Media in der China-Redaktion und schreibt daneben regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, Fluter und die Welt.
Der Popstandort Deutschland: "Abgehängt, minderbemittelt, ein Idiot". Die hiesige Radiolandschaft: "Sneak-Preview der Hölle", wo "unablässig Stuhl auf große Ventilatoren" geschüttet wird. So hart urteilte Linus Volkmann im vergangenen Jahr in einer Bestandsaufnahme für Noisey über die deutsche Musiknation. Seine These:
Der Popstar ist tot, es lebe der Dienstleister. Nicht mehr genialisch durchgeknallte Inszenierungswut schafft es in die Charts, es gilt für die Protagonisten von heute eher, das Seminar zur GEMA-Abrechnung auf der Popakademie nicht zu verschlafen oder sich Motivations-Predigten in Casting-Shows anzuhören, die einbläuen, wie wichtig Fleiß und Disziplin für eine Karriere im Musik-Biz ist.
Nur konsequent, dass sich Volkmann nun für den Musikexpress für zwei Tage in der Popakademie Baden-Württemberg eingeschrieben hat, um "Vorurteile unter Live-Bedingungen" zu prüfen. Entstanden ist eine lustige, ehrliche und auch peinlich berührte Reportage, in deren Verlauf der Autor feststellen muss, dass die unter Subkultur-Puristen geschmähte Schule wider Erwarten kein "neoliberaler Optimierungsknast" ist, wo "Talente von morgen zu Voice-of-Germany-tauglichem Einheitsbrei geformt" werden. Gerade in der Gegenüberstellung mit dem eingangs erwähnten, ebenfalls sehr lesenswerten Noisey-Rant ergibt sich ein entlarvender bis heilsamer Blick aus der vorurteilsbeladenen Pop-Checker-Filterblase. Die Welt ist komplex. Die Musikwelt ist es auch.
Quelle: Linus Volkmann musikexpress.de
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