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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Sechs Jahre sind eine kleine Ewigkeit im Pop-Business. Wer nach so langer Zeit wieder eine Platte veröffentlicht, sollte sollte sich seiner Sache sicher sein. Oder den umgekehrten Ansatz wählen: seine Unsicherheit thematisieren.
Joe Coscarelli hat ein sensibles Portrait einer sensiblen Frau angefertigt, die ihre kleinen Tics auch dem Reporter gegenüber ständig offenbart und in ihrer stream-of-consciousness-artigen Redeweise im selben Satz von einem großen Thema zum nächsten springt: Tod, Spiritualität, Sexualität.
"Ms. Marshall has always sounded as if she’d seen some things", schreibt Coscarelli über Chan Marshall aka Cat Power, die Anfang Oktober ihr zehntes Album "Wanderer" veröffentlicht, bestehend aus elf auf Piano- und Gitarren-Begleitung reduzierten Stücken. "If I had a dime for every time/You tell me I’m not what you need" singt sie in "Woman", eine Abrechnung mit ihrem Ex-Label Matador, das sich geweigert hatte, "Wanderer" zu veröffentlichen. Der Autor beschreibt Marshalls Südstaaten-Charme und ihre künstlerische Manie mit den Adjektiven: glamourös, zurückhaltend, eloquent, überspannt, überschwänglich, undurchdringlich, liebenswert, neugierig, frustriert und frustrierend.
Warum man Cat Power seine Zeit schenken sollte? Das famose Rihanna-Cover "Stay" verdeutlicht es.
Quelle: Joe Coscarelli Bild: Ryan Pfluger EN nytimes.com
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