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Rainer Sigl studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Wien und arbeitet seit über zehn Jahren als freier Journalist für Print- und Onlinemedien. 2012 gründete er das Blog videogametourism.at. Englische und deutsche Artikel erschienen unter anderem für KillScreen, Die Zeit, SpiegelOnline, Huffington Post, Golem, Telepolis und Wired. Er ist Redaktionsmitglied und regelmäßiger Autor des Games-Bookazines WASD, schreibt für den Standard und den österreichischen öffentlich-rechtlichen Radiosender FM4, wo er auch gemeinsam mit Robert Glashüttner und Conny Lee seit 2013 in der monatlichen Games-Sendung "FM4 Extraleben" zu hören ist.
Eigentlich war es wohl als inklusive Geste gedacht, dass es in "Civilization VI", dem aktuellen Teil der global von Millionen begeistert gespielten Strategiespielreihe, nun per DLC-Update auch eine spielbare Nation amerikanischer Indianer geben sollte. Die Cree, eine Lebensgemeinschaft der Native Americans, die noch heute in Nordamerika existiert, sollten sich unter der Führung ihres historischen Häuptlings Poundmaker zu den anderen großen Persönlichkeiten und Nationen des Kultspiels gesellen.
Nur: Bei den Nachfahren der so in Software verewigten Cree kam das Ganze nicht so gut an. Milton Tootosis, derzeitiger Vorsteher der Poundmaker Cree Nation, kritisierte die Hinzunahme scharf. Diese bestärke nämlich den Mythos, dass die First Nations ähnliche Werte vertreten hätten wie die Kolonialkulturen, nämlich die Eroberung und Unterwerfung anderer Völker als legitime, bewährte Konstante des politischen Handelns. “Und das widersprecht [sic!] direkt unseren Traditionen und unserer Weltanschauung.”
Die Native Americans blicken auf eine lange Geschichte zurück, die geprägt ist von Nichtbeachtung, übersehen und an den gesellschaftlichen Rand gedrängt zu werden. Nicht zuletzt das ist ein Grund, warum die Cree nun den Alleingang von 2k Games derart verurteilen: Dieses Verhalten setzt ein Unrecht fort, das in der amerikanischen und kanadischen Gesellschaft seit Jahrzehnten immer wieder reproduziert wird. Und eine Spiele-Reihe, die bis heute über 40 Millionen Mal über die Ladentheke gewandert ist, kann durchaus dazu beitragen, dieses gesellschaftliche Bild zu formen – zum Guten, wie zum Schlechten.
Dominik Schott fasst die aktuelle Kontroverse in seinem Blog archaeogaming zusammen und fragt, inwieweit schon das Design von "Civilization" letztlich politische Ideologien festigt und kritiklos als universal darstellt.
Quelle: Dom Schott archaeogames.net
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Mit solch verqueren »(Spiel-)Weltanschauungen« (http://christianhubert...) habe ich mich vor Jahren auch schon einmal auseinandergesetzt. Schön, dass die Diskussion darüber nun immer mehr an Fahrt annimmt. Thx für den piq! Ein besonders dunkles Kapitel der Darstellung von Native Americans in der »Civilization«-Reihe spart der Text jedoch aus: die Siedlungen der angesprochenen »Barbaren« (Zitat aus der spielinternen Civilopedia: »[T]hey must be destroyed - before they destroy you!«) haben in »Civilization IV« beispielsweise Namen wie »Cherokee«, »Apache« oder »Ainu«. Vor diesem Hintergrund ist die Integration der Cree als vollwertige Zivilisation im sechsten Teil fast schon harmlos. Wie es aber noch viel besser geht, hat der Plattformer »Never Alone« vor ein paar Jahren gezeigt: https://www.piqd.de/fu....