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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
"Wen darf man eigentlich noch hören?" Eine nicht ganz unberechtigte Frage, die Popjournalist Jens Balzer da in der Zeit stellt und sicherlich nicht zu jedermanns Zufriedenheit beantwortet. Er nutzt die Gelegenheit, um noch mal auf einige der großen Aufreger in Sachen Pop 2017 zu blicken. Interessant, gut geschrieben, nicht unbedingt schön für Menschen, die Popmusik und das ganze Drumherum mögen.
2017 war für die, die so etwas wie Moral nicht nur als Wort kennen, aber Pop lieben, nicht unbedingt einfach: Morrissey, Kate Tempest, Lorde, die Young Fathers, sie alle hatten ihre Momente, bei denen man (ich) mir nur an den Kopf schlagen konnte. Die einen pflegten ihre "Israelkritik", die anderen öffentlichkeitswirksam ihre gar nicht so privaten, seltsamen Spleens. Jens Balzer fasst das noch mal gut zusammen, ich kann das nur empfehlen, denn in aufgeregten Zeiten wie diesen werden uns all diese Geschichten in neuen Konstellationen, mit alten und neuen Protagonisten, immer und immer wieder begegnen. Macht auch traurig, weil das neue "alle gegen alle" damit auch die Felder erreicht, in denen Gegenwelten und alternative Lebensmodelle zumindest gedanklich durchgespielt werden konnten.
Quelle: Jens Balzer zeit.de
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