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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Medien und Gesellschaft Klima und Wandel
Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.
Der nicht nur auf YouTube hoch angesehene Filmkritiker und Journalist Wolfgang M. Schmitt jun. in einem hochinteressanten Video über feministische Verrisse des Actionfilms „Criminal Squad“, die eine Kunstkritik vortäuschen, tatsächlich aber nicht viel mehr als ideologisch motivierten und emotional aufgeladenen Clickbait darstellen. Zurecht prangert er Genderquoten in der Rezeption und Produktion von Kunst und Kultur an, die Qualität alleine aufgrund bürokratischer Statistikauswertungen feststellt und dabei jegliches Gefühl für Abstraktion oder tatsächliche Repräsentanz vermissen lässt. Es wäre fatal, eine Kritik wie diese in eine antifeministische Ecke zu drängen, mit der sie nichts zu tun hat und eine durchaus scharfe Kritik dieser Art von Kulturrezeption ist im Jahr 2018 mittlerweile leider mehr als nötig. Von YouTube: „Als der Actionfilm 'Criminal Squad' in die Kinos kam, überschlugen sich viele Filmkritiker mit Verrissen, besonders gegen den Strich ging ihnen dabei, dass in dem Film kaum Frauen vorkommen und dass die Männerfiguren (einer Verbrecherbande und eines Sondereinsatzkommandos) groß, stark und brutal sind und sie sich in ihrer Freizeit vermutlich nicht mit Gender-Theorien beschäftigen. Heute breitet sich eine denkfaule Filmkritik aus, die nur noch durchzählt, wie viele Männer und Frauen auf der Leinwand vorkommen – danach wird dann die Qualität eines Films bemessen. Das ist fatal. Wolfgang M. Schmitt jun. über die eigentliche Kraft des Films.“
Quelle: Filmanalyse Bild: Filmanalyse youtube.com
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Danke für's piqen!
In meinen Augen jedoch wenig überzeugend. Der Grundprämisse des Videos kann man noch zustimmen: Filmkritik sollte seinen Gegenstand möglichst ernst nehmen und differenziert sowie im jeweiligen Kontext betrachten. Da hört es dann aber auch auf. Wenn man die zitierten Kritiken von »Criminal Squad« sucht – was man tun muss, weil sie unter dem Video nicht verlinkt sind –, stellt man fest, dass sie in den meisten Fällen über das bloße Beklagen austauschbarer Macho-Attitüde und fehlender weiblicher Repräsentation hinausgehen. Sicher nicht die besten Verrisse, die je geschrieben wurden, aber eben auch nicht so dummdreist, wie sie hier dargestellt werden. Paula Irmschler und Dirk Henninger setzen sich in ihrem Text sogar kurz mit Genre-Vorbildern des Films auseinander und basieren unter anderem darauf ihre Kritik. Wolfgang M. Schmitt jun. pickt sich aus den Kritiken nur jene Teile raus, die ihm am besten in seine Argumentation passen, praktiziert also genau das, was er den Kritiken vorwirft: Denkfaule Pseudokritik. Er bietet Clickbait für die ideologisierte Anti-PC-Crowd, die ihm unter dem Video auch bereitwillig (und mit den nicht mehr überraschenden rhetorischen Ausfällen) zuklatscht. Filme könne man auf unterschiedlichste Art und Weise interpretieren, behauptet er am Ende, was dann jedoch augenscheinlich nicht für die von ihm angeprangerten Texte gilt. Daneben dann noch viel Name- und Theory-Dropping. Mal bequem missrepräsentiert (etwa beim Bechtel-Test), mal schlicht zu großes Kaliber für einen – auch laut der US-Kritik – eher generischen Actionfilm, der dem Genre nichts Wesentliches hinzuzufügen hat, und mal sehr naiv (etwa Verständnis von »Realität« als »in früheren Filmen so gesehen«).
tl;dr
Wie bei jeder Form der Kritik, gibt es selbstverständlich auch schlechte feministische Filmkritik. Möglicherweise gehören die von Wolfgang M. Schmitt jun. vorgestellten Rezensionen dazu. Seine Rabulistik ist aber denkbar ungeeignet, um das fundiert zu klären.