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Pop und Kultur

Eine Tapas-Bar namens POP

christina mohr
Freie Autorin

Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.

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christina mohrMontag, 04.09.2017

"Liebende warten": Popjournalist Simon Reynolds zitiert den französischen Philosoph Roland Barthes, um sein persönliches Unbehagen mit heutigem Ex- und Hopp-Konsum von Popmusik zu unterstreichen.

Früher - Reynolds meint damit im Besonderen die späten siebziger bis mittleren achtziger Jahre in Großbritannien - warteten Pop-Aficionados auf das wöchentliche Erscheinen der Musikmagazine wie NME und Melody Maker, um sich über unverzichtbare Platten von Newcomerbands oder alten Lieblingen zu informieren.

Und heute? Rauschen Infos in Lichtgeschwindigkeit durchs Netz, Taylor Swifts neues Video ist nur ungefähr drei Minuten lang ein Aufreger, weil parallel schon die nächsten heißen Pop-News um Aufmerksamkeit buhlen. Die Musik, oder besser: die Konzentration auf Musik, aus der Liebe und Verlangen entsteht (um wiederum Simon Reynolds zu zitieren), bleibt auf der Strecke. Wir picken nur Häppchen aus der gut gefüllten Tapas-Bar namens Pop - und verlieren dabei unbemerkt den Appetit.

Weil Simon Reynolds ein kluger Mann ist, gibt er keine Wertung à la "früher war alles besser" ab. Er stellt in seinem Essay allerdings die Frage, ob sehnsüchtige Erwartung nicht doch eine der schönsten Empfindungen ist.

Eine Tapas-Bar namens POP

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