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Pop und Kultur

Empört im Plattenladen: Albert Koch mag den Record Store Day nicht

Edmund Epple
Hört, liest und schreibt und macht Sachen
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Edmund EppleSonntag, 17.04.2016

Die GfK hat es ermittelt: In den ersten drei Monaten des Jahres gingen exakt 33,3% mehr Vinyltonträger über die Ladentische als im Vorjahr. In Stückzahlen heißt das: 677000 Exemplare allein in Deutschland. Ob der Record Store Day die Ursache oder eher Profiteur des Booms ist, muss an dieser Stelle nicht verhandelt werden. Ob die Preise, die bezahlt werden, immer vernünftig und gerecht sind, muss schlussendlich an der Kasse entschieden werden. Solange wir kein anderes Wirtschaftssystem erfunden und implementiert haben, spielen Dinge wie Angebot und Nachfrage bei der Preisbildung eben immer noch eine gewisse Rolle. Die Presse jedenfalls bejubelte seit Jahren unisono die seltsame Rückkehr des Analogen in eine durchdigitalisierte Welt. Überfällig war, dass sich nun endlich "Die Volksfront von Judäa" zu Wort meldet und die Aquädukte, die die Römer gebaut haben, nun gar nicht mehr so toll findet. Denn es riecht plötzlich nach Geld. Plattenläden, die doch jahrelang den braven Kampf am und unterhalb des Existenzminimums geführt haben, die Gallier im Kampf gegen das musikindustrielle Großkapital, machen nun plötzlich Umsatz. Das muss verhindert werden, findet der Mann vom Musikexpress (Axel Springer AG), Albert Koch. In seiner Klageschrift bedauert er den Kauf einer Dead Kennedys Singles-Box, die seit Jahren unausgepackt in seinem Regal steht. Erstanden hat er sie einst an einem Record Store Day .... Widersteht der Versuchung und macht nicht den gleichen Fehler, scheint der erweckte Koch nun den Gläubigen zuzurufen ... kauft nicht bei den Geschäftemachern! ... Noch hat der neue Katechismus die Schäfchen aber nicht erreicht ... Blind stürmten sie gestern die Plattenläden und kauften was das Zeug hielt ... und viele hatten beim Erwerben sinnloser Gimmicks auch noch sichtlich Spaß! Ihr verdammten Ahnungslosen! Wartet nur, bis Euch der Koch erwischt ...

Empört im Plattenladen: Albert Koch mag den Record Store Day nicht

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Kommentare 1
  1. Leopold Ploner
    Leopold Ploner · vor mehr als 8 Jahre

    Genau, Plattenläden sollen gefälligst ein Hungerleben am Existenzminimum fristen. Nur so entsteht wahre Kunst! Da bekommen sie dann auch den Segen von Pabst Albert I.

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