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Ich gucke Serien und schreibe darüber und zwar zum Beispiel immer samstags in meiner Kolumne "Meine Woche in Serie" bei DWDL.de. Und ich podcaste auch über Serien - in meinen Podcasts "Seriendialoge" und "Seriensprechstunde". Meine zweite Leidenschaft: Innovationsmanagement in Redaktionen. Wer mehr dazu wissen will oder neugierig ist, was ich vor meiner Selbstständigkeit seit Mai 2015 gemacht habe, wird auf meiner Homepage fündig.
Die Serie „Ad Vitam“ regt zum Nachdenken über viele Fragen an - und ist gleichzeitig eine spannende visuelle Erzählung, die schnell einen Sog entwickelt, dem man sich nur schwer entziehen kann. Ein Balance-Akt, an dem schon einige Serien gescheitert sind. Doch die bereits vor der Ausstrahlung preisgekrönte Arte-Produktion von Drehbuchautor und Regisseur Thomas Cailley meistert dieses Kunststück mit Leichtigkeit.
Die Geschichte spielt in einer Welt, in der die Menschheit das Problem der Sterblichkeit gelöst zu haben scheint: Menschen altern nicht mehr, selbst die älteste Frau der Welt sieht jung, kraftvoll und fit aus. Das Besiegen des Todes führt zu gesellschaftlichen Folgen, die sich in der Serie nach und nach entfalten, zum Beispiel zu einem Generationenkonflikt der anderen Art, zu Verteilungskämpfen, zu Fixierung auf Fitness und Wohlverhalten, zu Fragen nach Macht und Teilhabe. Ein Teil der Jugend protestiert dagegen: Die besonders rebellischen Jugendlichen bringen sich um. Und stellen so das ultimative Ziel der Gesellschaft in Frage.
Erzählt wird dieses Unsterblichkeitsszenario anhand des 119-jährigen Ermittlers Darius Asram (Yves Attal) und der 24-jährigen inhaftierten Rebellin Christa Novak (großartig: Garance Marillier). Er soll die Jugendverschwörung ausheben, sie soll ihm undercover dabei helfen.
Die Optik der Sets und die Ästhetik spielt hier eine wichtige Rolle: Erzählt wird in einem retrofuturistischem Stil, der die Geschichte nah an die Lebenswelt des Publikums rückt. Eine nachhaltig beeindruckende Serie.
Alle sechs Folgen von „Ad Vitam“ sind bereits in der Arte-Mediathek und im „Arte Serien&Filme“-Channel auf YouTube verfügbar. Auf Arte läuft die Serie am 8., 15. und 22. November in Doppelfolgen.
Wer von dem Anschauen mehr erfahren will: Ich kann die „Spiegel Online“-Kritik von Christian Buß vom 1. November empfehlen.
Quelle: ARTE.de Bild: ARTE.de youtube.com
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Auch wenn jetzt alle Kritiker das Wort “retrofuturistisch” aus der Pressemitteilung abschreiben: Ich fand den visuellen Stil nervig altbacken und dröge, und habe nach zehn Minuten abgeschaltet.