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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Jürgen Laarmann hat nicht die schönste Stimme. Das ist eine nicht gerade ideale Voraussetzung für einen eigenen Podcast. Aber Jürgen Laarmann hat viel erlebt, er war mit dabei, als es losging mit Techno in Deutschland, er hat den Aufstieg der Rave-Subkultur zur Massenveranstaltung miterlebt und auch mitgestaltet, als Herausgeber der Szene-Zeitschrift "Frontpage", als Mitgesellschafter der Loveparade, als Erfinder des Begriffs "Raving Society". Der 50-Jährige hat also einiges zu erzählen. Das tut er jetzt mit "1000 Tage Techno", einer Podcast-Reihe, in der er tut, was man in Podcasts eben so tut: im Gespräch mit anderen Leuten, die ebenfalls "dabei" waren, die Geschichte rekonstruieren bzw. das zumindest zu versuchen. Denn auch für diese Zeit vor rund 30 Jahren gilt natürlich: wer sich noch genau daran erinnern kann, war nicht richtig dabei. In den ersten Folgen geht es um Loveparade und Paul van Dyk, um DJs und Millionen, um Plattenlabel wie MFS.
Podcasts sind natürlich gerade DAS Ding, ich habe hier auch schon mal die Electronic-Beats-Reihe empfohlen, die ein ähnliches Feld beackert, dabei aber charmanter und nicht so Insider-mäßig vorgeht. Ich selbst arbeite auch gerade an Podcastfolgen, die sich mit Clubkultur und den letzten Jahrzehnten beschäftigt. Für jeden, der sich für diese Zeit und diese Musik und diese Kultur interessiert, dürfte sich also etwas finden lassen. 1000 Tage Techno punktet mit den Geschichten von Erfolg und Scheitern, die Jürgen Laarmann am eigenen Leib erlebt hat und von denen er hoffentlich ohne Geschichtsklitterung weiter erzählt.
Quelle: Jürgen Laarmann Bild: 1000tagetechno.de 1000tagetechno.de
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