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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Die Diagnose »gaming addiction« steht kurz davor, in das Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation WHO aufgenommen zu werden. Ein nicht unumstrittener Schritt, weil die Studienlage dazu noch unklar ist. Eindeutiger lassen sich die Zusammenhänge von Spiel und Sucht dort aufzeigen, wo sie sich mit einer bestehenden Diagnose aus dem ICD-10 überschneiden: »pathological gambling«. Insbesondere so genannte »Lootboxen« stehen aktuell im Verdacht, die psychologische Wirkung des Glücksspiels auszunutzen, um größere Gewinne für Gaming-Publisher zu generieren. Gerade aber weil mit Lootboxen kein Geld gewonnen, sondern eher ein zufälliger virtueller Gegenstand gekauft wird, stößt die Kritik an dem Geschäftsmodell schnell auf Polemik: Dann könnte man ja auch gleich harmlose Überraschungseier verbieten!
Wie Ellen McGrody auf Waypoint darlegt, ist aber insbesondere diese Verharmlosung schon ein Problem für die vielen Betroffenen:
It’s the responsibility of a compassionate games community to understand these mechanisms and support people who are impacted by them. […] While the need for industry oversight and potential regulation is clear, a lack of community understanding creates stigma and encourages silence.
McGrody hat mit etlichen Spielenden gesprochen, die das Schweigen über ihren Kontrollverlust gebrochen haben. Neben der Gefahr der hohen Verschuldung, teilen alle versammelten Geschichten das Gefühl der Scham:
Many of these people emphasized that the feelings of regret and shame were accompanied by impact to their personal finances, relationships, and mental health. Some players were surprised by their own willingness to spend, like Fennel, who told me that she “never understood the appeal of traditional gambling.”
Selbst Vertreter der Kasino-Industrie attestieren im Text eine zunehmende Konvergenz von Spiel und Glücksspiel. Aber während internationale Branchenverbände beschwichtigen, ist unter anderem auf Hawaii schon eine gesetzliche Altersbeschränkung auf dem Weg.
Quelle: Ellen McGrody EN waypoint.vice.com
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