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Edmund Epple ist selbst über die Tatsache schockiert, daß er nun bereits seit über 33 Jahren einen Platten-und Buchladen in Landsberg am Lech hat. Aber ganz nach dem Motto "Ein guter Betrieb funktioniert sogar, wenn der Chef anwesend ist" freut er sich, wenn ihm seine Mitarbeiter hin und wieder frei geben. Dann schreibt er gerne über Musik, Kultur und was ihm sonst so in den Sinn kommt, zb in seinem eigenen Blog und Newsletter. Im Stadttheater Landsberg kennt man ihn auch als Planer der Musikserie.
Bei piqd verwiesen wir vor wenigen Tagen auf neue bahnbrechende Alben von den jungen Musikerinnen Anja Plaschg und Julia Holter. Nun erscheinen am heutigen 2. November neue Alben von Marianne Faithfull (Jahrgang 1946) und Rosanne Cash (Jahrgang 1956). Zwei Künstlerinnen, die gemeinsam haben, einst als Popsternchen gestartet zu sein. Oder wie Marianne Faithfull es im Interview mit dem Guardian ausdrückte, als Käsekuchen.
treated as somebody who not only can’t even sing, but doesn’t really write or anything, just something you can make into something … I was just cheesecake really, terribly depressing”.
Während bei Marianne Faithfulls neuem Album "Negative Capability" dies eher im Subtext mitschwingt, wird Rosanne Cash bei "She Remembers Everything" deutlicher. Gothic Feminist Art nennt sie das Konzept, das diesem Album zugrunde liegt. Etwas augenzwinkernd zwar, aber mit durchaus nachvollziehbarer Ernsthaftigkeit. Das sie kein "sexuelles Beutestück" mehr sei, mache manches für sie einfacher. Sie spüre mehr Respekt als früher. Aber:
Aufs Ganze betrachtet glaube ich aber nicht, dass sich die Rolle von Frauen in der Musikindustrie in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend geändert hat. Für junge Frauen ist es doch dasselbe wie immer – die werden sexualisiert und ausgebeutet, und zwar mit einer derartigen Selbstverständlichkeit, dass es uns gar nicht mehr groß auffällt.
Musikalisch erfinden beide das Rad nicht neu. Aber auch das ist vielleicht ein Privileg fortgeschrittenen Alters. Durch die persönlichen Bezüge sind aber zwei unglaublich berührende Alben entstanden, die an sich schon mehr sagen, als jedes politische Statement es je könnte. Hinhören lohnt sich.
Zum Thema lesenswert ist dazu, wenn auch leider zu kurz geraten, das Interview von Robert Rotifer mit Marianne Faithfull, oder der Beitrag in der New York Times zu Rosanne Cash.
Quelle: Johannes Waechter sz-magazin.sueddeutsche.de
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