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Studierter Medienwissenschaftler & Kulturjournalist. Fest für LinkedIn News, frei für dpa, Tagesspiegel, Monopol, shelfd & Galore. Vorher unter anderem bei ze.tt, DLF Nova, Deutsche Welle, Berliner Zeitung & Musikexpress.
Dresden steht für Hochkultur. Doch die Stadt hat ein Problem: Luxuswohnungen wachsen anstelle verwilderter Nachbars-Gärten in die Höhe, rote Audi-Cabrios rauschen über das Pflaster und die Parklätze der Discounter verhindern Bildungsprojekte. Eine Bestandsaufnahme des Clashs in der Oststadt.
Aus wirtschaftlicher Perspektive ist die einzige Chance, die Kulturliebhabern im Kampf gegen die Kommerzialisierung bleibt, wohl der Eintritt in den offenen Wettbewerb. Streng nach dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft. Dieser Idee versuchen sich die Mitglieder der Initiative "#nadannmachdoch" mit einem Appell entgegenzustellen: Das Stadtklima soll lieber durch gemeinwohlorientierte Ansätze mitgestaltet werden. Engagieren können sich eine Vielzahl kultureller und sozialer Arbeitsbereiche, wie Druckereien, Werkstätten, Cafés, Gärten, Probebühnen und Schulen.
Immerhin hat sich Dresden als "Kulturhauptstadt 2025" beworben. Doch das allein wird junge Kreative noch nicht vom Abwandern abhalten. Es braucht eine Stadt, die den offenen Raum gestalten und nicht als Postkartenmotiv verenden will. Darüber ist sich auch die Soziologin Sophie Wolfrum sicher, die der tourismusorientierten "Ökonomie der Aufmerksamkeit" keine langfristige Wirkung prophezeit. Und solange Ämter die Bemühungen mit einem "na dann mach doch" abtun, wird das Vorhaben ein steiniger Weg.
Es geht darum, sich gegenseitig auszuhelfen und Orte zu schaffen, die als Identifikationspunkte vieler fungieren können. Die Bewohner einer Stadt müssen lernen, die knappen Ressourcen fair aufzuteilen und mehrfach zu nutzen. Die Stadt muss erkennen, welches Potenzial in der Einmischung in den Immobilienmarkt besteht und politische Druckmittel wie das Vorkaufsrecht und Bebauungspläne gewinnbringend einsetzen.
Der Text wurde zunächst auf der Internetseite von #nadannmachdoch veröffentlicht. Das Netzwerk besteht aus über 50 Vereinen, Gewerbetreibenden, sozialen Kulturschaffenden und lokalen Unternehmen aus Dresden.
Quelle: sz-online sz-online.de
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