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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Ob ein Computerspiel in den USA, Deutschland, Frankreich, Schweden, Kanada oder Großbritannien entwickelt wurde, lässt sich selten auf Anhieb erkennen. Zu ähnlich ist der ästhetische Output aus diesen Ländern, zu etabliert die gemeinsame Designtradition. Ein Game aus Japan jedoch, das erkennt man meist auf Anhieb. Manga-Look statt Fotorealismus, schrullige Designentscheidungen sowie Mut zu Leerstellen oder überbordenden Geschichten sind klare Erkennungszeichen. Und noch vor wenigen Jahren sah es so aus, als würde diese kreative Eigenständigkeit den japanischen Produktionen den internationalen Erfolg dauerhaft verbauen. Doch in jüngster Zeit reiht sich Ausnahmetitel an Ausnahmetitel – NieR: Automata, Persona 5, The Legend of Zelda: Breath of the Wild, Yakuza 6: The Song of Life etc. pp. Die kulturellen Eigenheiten und der Widerstand, sich den im Rest der Welt etablierten Standards anzupassen, ist zum erfolgreichen Alleinstellungsmerkmal geworden.
Das Dokumentations-Projekt Archipel wirft in einem 40-minütigen Film einen Blick auf die aktuelle Entwicklerlandschaft in Japan. Ein paar der einflussreichsten Designer der letzten Jahren – Katsura Hashino, Yoko Taro (mit Maske), Toshihiro Nagoshi etc. – kommen zu Wort und äußern sich sowohl über die schwierige Vergangenheit als auch die vielversprechende Gegenwart der japanischen Branche. Sie versuchen sich an Erklärungsmodellen der kreativen Eigenständigkeit und reflektieren die Krise in den frühen 2010er-Jahren. Begleitet wird das ganze mit ruhiger Musik und schönen Alltagsbildern aus Japan. Wenn man etwas an der Dokumentation kritisieren möchte, dann sind es die blinden Flecken der Betrachtung und die allgemein sehr unkritische Haltung. Nur ein Beispiel: Unter den Interviewten befindet sich keine einzige Frau. Dabei ist ebenso die zunehmende Diversität unter den japanischen Entwickler*innen ein wichtiger Faktor für die jüngsten Erfolge.
Quelle: Anna Ferrero & Alex Zabava Bild: Archipel EN youtube.com
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