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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Vor ein paar Tagen war Rebeca Lane auf Tour durch Deutschland. Rebeca wer? Rebeca Lane ist eine Musikerin aus Guatemala, einem Land, von dem wir hier in Deutschland nicht viel mitbekommen. Sollten wir aber! Nominell ist Guatemala eine Demokratie, aber faktisch ein ziemlich korrupter Staat, in dem Minderheiten nicht viel zu lachen haben. Und in dem Frauen so oft ermordet oder Opfer sexueller Gewalt werden, dass Menschenrechtler von einem "Femizid" sprechen.
Man kann sich vorstellen, dass es unter solchen Umständen Musik mit gesellschaftlichen Forderungen und politischen Aussagen nicht leicht hat. Rebeca Lane spricht im Gespräch mit der Jungen Welt von diesen Umständen. Sie war während ihrer Tour auch beim Deutschlandfunk Kultur und hat mir im Interview erzählt, dass sie es als Musikerin, die sich für die Rechte von Frauen und Minderheiten einsetzt, immer noch leichter hat als andere Aktivisten, weil Musik in dieser Hinsicht nicht so ernstgenommen wird (im Anschluss an das Interview singt sie auch noch und zwar sehr, sehr gut). Interessant auch, was sie sagt zur Schwierigkeit, Entertainment und Politik unter einen Hut zu bringen.
Und vielleicht noch mal zur Erinnerung: Schon lange vor "#MeToo" gab es in Südamerika eine große Kampagne, mit der Frauen gegen sexuelle Gewalt demonstrierten, "#NiUnaMenos" (nicht eine weniger). Für Rebeca Lane gehören beide zusammen.
Quelle: Eleonora Roldán Mendívil Bild: Lpleiva, commons.... jungewelt.de
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