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Pop und Kultur

Zappa pur: das Portrait eines Musikers als Medienkritiker

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschDonnerstag, 08.12.2016
Warum er das mache, was er mache, wurde Frank Zappa einmal gefragt. "I wanna do anything, anyplace, anytime, for no reason at all", antwortet der Musiker. Da hat er sicher nicht gelogen. Kaum jemand hat Zappa, den Rock-Sänger, den genialen Gitarristen und Komponisten von Pop und Klassik, für den der Ausdruck "enfant terrible" vermutlich erfunden wurde, je so richtig verstanden. Thorsten Schütte hat es zumindest versucht.

Seine Dokumentation Eat That Question: Frank Zappa in His Own Words wurde beim Sundance Film Festival gefeiert und ist nun in deutschen Kinos zu sehen. Dafür hat der Filmemacher in enger Zusammenarbeit mit Zappas Witwe Gail in jahrelanger Arbeit Interviews und Konzertszenen aus den Archiven gesichtet. Das Resultat ist ein sprachlastiger, anspruchsvoller Film, allerdings ohne salbungsvollen Off-Kommentar oder selbstverliebte Meinungsäußerungen vermeintlicher Experten. Der Film zeichnet das Bild eines Workaholics und eines Musikers als Universalkünstler, der sich in Interviews auch stets als amüsanter, eloquenter Medienkritiker entpuppte. Man versuchte, ihn als obszönen Provokateur darzustellen, eine schwarz-weiß Darstellung, die Zappa durchaus zu nutzen wusste, wie Schütte gegenüber dem Deutschlandradio betont. Zappa ließ sich von niemandem instrumentalisieren, nicht vom Fernsehen, nicht von den Kommunisten, nicht von protestierenden Studenten, und von den Plattenfirmen schon gar nicht. Ein must-see für jeden Pop-Interessierten.

Zappa pur: das Portrait eines Musikers als Medienkritiker

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