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Flucht und Einwanderung

Müssen Flüchtlinge gute Menschen sein? Nein, findet diese Autorin

Alexandra Rojkov
Journalistin

Alexandra Rojkov wurde in St. Petersburg geboren und kam als Kontingentflüchtling nach Deutschland. Als Journalistin hat sie mehrere Jahre im Nahen Osten gelebt und schreibt aktuell vor allem über Konflikte und Migration, u.a. für DIE ZEIT, das Magazin der Süddeutschen Zeitung und Geo.

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Alexandra RojkovMittwoch, 01.03.2017

Sara Yasin, Autorin von Buzzfeed, hat das Kopftuch getragen, seit sie 14 Jahre alt war. Es war ihre persönliche Entscheidung – und doch war es mehr als das. „Wenn die Menschen dich in deinem Kopftuch sehen“, hatte ihre Mutter gesagt, „dann repräsentierst du in diesem Moment den Islam.“ Deshalb antwortete sie auf alle Fragen, egal wie schräg oder persönlich sie waren: „Trägst du das Kopftuch auch unter der Dusche? Wann wirst du verheiratet?“

Yasin wusste, dass ihr Verhalten gedeutet wird. Hätte sie patzig geantwortet, gestritten, wäre das ihren Gesprächspartnern der Beweis, dass Muslime keine Kritik vertragen. Sie wollte eine Vorzeigemigrantin sein. Deshalb blieb sie stets höflich, zuvorkommend, egal wie man sie behandelte.

Im Studium legte Yasin das Kopftuch ab – und bemerkte, wie sich die Reaktion ihrer Mitmenschen veränderte. Plötzlich repräsentierte sie nicht mehr die 1,6 Milliarden Muslime weltweit, musste sich nicht mehr für Terrorangriffe rechtfertigen. Sie war einfach eine junge Frau, die zur Uni ging und deren Meinung für nichts stand. „Warum war das vorher nicht möglich?“, fragt sich Yasin. Warum machte ihr Kopftuch sie zu einer Projektionsfläche?

Der Genfer Flüchtlingskonvention zufolge haben Verfolgte Recht auf Asyl – egal ob sie nette oder unangenehme Menschen sind, klug oder dumm, ob sie etwas zu ihrem neuen Heimatland beitragen oder nicht. Doch der gesellschaftliche Narrativ ist ein anderer. In journalistischen Texten wird oft hervorgehoben, welchen Nutzen Flüchtlinge einem Land bringen. Man erinnert daran, dass Steve Jobs das Kind syrischer Migranten war, und dass Muslime in Amerika zum Kampf gegen den Extremismus beitragen.

Dabei sei das bedeutungslos, schreibt Yasin. Menschenrechte sind universell: Welchen Nutzen ein Flüchtling bringt, sollte keine Rolle spielen. Yasin findet, sie sollte keine Vorzeigemuslima sein müssen, um in Amerika akzeptiert zu werden. Ein Debattenbeitrag, der zum Nachdenken anregt.

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