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Wirklichkeit und Möglichkeit? An diese Unterscheidung glaube ich nicht.
Autorin
Annika Reich, * 1973, lebt in Berlin und schreibt Romane und Essays. Sie ist Kolumnistin von ZEIT-Online (10 nach 8) und Gastdozentin an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre Romane erscheinen im C. Hanser Verlag. Zuletzt: "Die Nächte auf ihrer Seite" (2015). Sie ist eine der Initiatorinnen von "Wir machen das". www.wirmachendas.jetzt
Mich treibt dieses Bild um. Ja, ich würde sofort kraulen lernen, ich würde mich sogar von irgendeinem übellaunigen Schwimmlehrer anschreien lassen, wenn ich hier meine Bahnen ziehen könnte, aber darum geht es nicht. Es geht um mein Wirklichkeitsverständnis, das sich in diesem Bild zeigt. Je länger ich es betrachte, desto klarer wird mir: Ich glaube nicht an die Unterscheidung von Wirklichkeit und Möglichkeit. Und ich halte nichts davon. Ich glaube, dass wir in einer Virtualität leben, die sich aktualisiert - hier eben in Form eines Schwimmbades in einem verlassenen Pariser U-Bahnhof. Und ich glaube, dass es bei dem ganzen Beharren auf der Wirklich-/Möglichkeits-Struktur nur um Machterhalt geht. Dabei müsste man gerade jetzt, wo wir unsere Welt in ihrer aktuellen Situation neu gestalten müssen, denken: ja, das gibt es! Ich fange also schon mal an zu kraulen.
Quelle: JeromeAlone imgur.com
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...ich kraule mit. Das Wasser kommt dann schon!