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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Es ist wahrlich keine Neuigkeit, dass rechtsextreme Gruppen, Institutionen und Akteure mittlerweile sehr geschickt digitale Technologien nutzen, um ihre Ideologie zu verbreiten oder – wenn das nicht funktioniert –, allen anderen den Spaß zu verderben. Herausfordernd und damit interessant ist jedoch, wie jede Plattform neue Strategien der Diskursverschiebung oder -zerstörung hervorbringt und damit neue Gegenstrategien notwendig macht. In der Gaming-Kultur formieren sich beispielsweise langsam antifaschistische Fankurven und digitale Streetworker, um der rechten »Metapolitik«, der Aneignung und ideologischen Beeinflussung populärer Kultur, etwas entgegenzusetzen.
Doch bevor etwas unternommen werden kann, muss ein Problem mit Rechtsextremismus auf Online-Plattformen überhaupt erst einmal sichtbar werden. Für Instagram, den Foto- und Video-Dienst im Besitz von Facebook, hat diese Aufdeckungsarbeit nun das Rechercheportal Correctiv in einer aufwändigen Untersuchung geleistet. Scheinbar harmlose Babyfotos, in denen sich die Schwarze Sonne versteckt, Hashtags wie #heimatverliebt, die Propaganda zwischen Naturfotos streut sowie ein umfangreiches Netzwerk vor allem weiblicher Influencer:innen, das AfD, Junge Alternative, Identitäre Bewegung und individuelle Patriot:innen miteinander verknüpft. Ebenso sichtbar wird die Ineffektivität, mit der die Plattform Instagram gegen diese Unterwanderung von Rechts vorgeht.
Die Tiefen von Instagram sind durchzogen von Hass. Doch es ist Hass, der sich gut zu tarnen weiß. Die Plattform scheint dagegen bisher kein wirkungsvolles Mittel gefunden zu haben. Mit unserer Datenanalyse haben wir bereits tief unter die Oberfläche geschaut. Doch den Boden haben wir noch nicht erreicht.
Dieser piq ist nur der Auftakt der Recherche von Correctiv, die in den kommenden Tagen fortgesetzt wird und einen genauen Blick auf die finanziellen Einnahmen, Codes und politischen Verbindungen der sogenannten Neuen Rechten auf Instagram wirft. Erinnert werden soll an dieser Stelle auch noch mal an den Podcast »Rabbit Hole« der New York Times, der das Radikalisierungspotenzial großer Online-Plattformen sehr eindrucksvoll aufzeigt. #KeinFilterFürRechts #KeinenPixelDenFaschisten!
Quelle: Alice Echtermann, Arne Steinberg, Celsa Diaz, Clemens Kommerell & Till Eckert Bild: Benjamin Schubert... correctiv.org
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