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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Immer wieder bedienen sich Computerspiele der Ästhetik von Kunstwerken. Meist bleibt es bei einer oberflächlichen Aneignung. Manchmal kommt es aber auch zu wundervollen Synergien zwischen Kunststil und Kunstspiel. Zum Beispiel im hochgelobten Monument Valley, das die perspektivischen Illusionen des niederländischen Malers Maurits Cornelis Escher in erforschbare Puzzle verwandelt. Und mit dem unter anderem von arte geförderten Spiel Homo Machina könnte etwas ganz Ähnliches auf uns zukommen.
Der Arzt und Autor Fritz Kahn gilt als einer der Pioniere des modernen Informationsdesigns. Illustrationen wie »Der Mensch als Industriepalast«, die den menschlichen Körper als Fabrikanlage darstellen, sind Informationsgrafik-Klassiker, haben Generationen von Künstlern inspiriert und werden immer wieder kreativ aufgegriffen. So auch in dem bald veröffentlichten Mobile-Game Homo Machina, das Kahns Illustrationen zum spielbaren Leben erweckt. Die Spielenden lotsen Arbeiter durch den menschlichen Industriepalast, legen Schalter um und sorgen so für reibungslose Körperfunktionen. Die Fabrik-Metapher deckt sich hier wunderschön mit den oft ebenso industriell anmutenden Mechaniken von Computerspielen.
Für den Gaming-Blog Kotaku wirft Keza MacDonald einen näheren Blick auf das erste Kapitel von Homo Machina. Außerdem widmet sie sich der persönlichen Geschichte von Fritz Kahn. Als deutscher Jude musste er 1933 vor den Nationalsozialisten fliehen. Seine Bücher wurden öffentlich verbrannt und 1938 als »unerwünschtes Schrifttum« gebrandmarkt. Umso erfreulicher, dass Kahns kreativer Einfluss bis heute weiterbesteht und bald auch im Computerspiel eine Würdigung erfährt.
Quelle: Keza MacDonald EN kotaku.com
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