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Warum nicht mal ein Computerspiel schenken? 4. Advent: Telling Lies
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Die Adventszeit ist da, Weihnachten rückt näher und gute Geschenke müssen her! Und warum nicht mal ein Computerspiel?
Um die Auswahl einfacher zu machen, suche ich für jeden Advent ein aktuelles Spiel heraus, das folgende Kriterien erfüllt:
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Es hat etwas Relevantes zu sagen
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Es ist ästhetisch eigenwillig
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Es ist möglichst barrierefrei
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Es steht für möglichst viele Endgeräte zur Verfügung
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Es ist kein Blockbuster, den sowieso schon jeder kennt
4. Advent: Telling Lies
Für die längste Zeit hatten interaktive Filme den schlechtesten Ruf. Laienhafte Schauspieler und die spielerische Komplexität eines DVD-Menüs begleiten das Genre seit 90er-Gurken wie Night Trap. Als der Game Designer und Regisseur Sam Barlow im Jahr 2014 sein Spiel Her Story veröffentlichte, sollte das dem interaktiven Film jedoch frischen Wind einhauchen. Der Clou: Statt sich linear durch eine Story zu klicken, bei der man ab und zu zwischen Szene A oder Szene B wählen darf, bekommen die Spieler*innen hier einfach Zugriff auf alle Szenen gleichzeitig. Über die Suchmaske eines Polizeicomputers kann gezielt nach Stichwörtern gesucht und so stückweise eine zusammenhängende Geschichte entdeckt werden. Das Experiment war ein Überraschungserfolg und in diesem Jahr hat Barlow mit Telling Lies ambitioniert nachgelegt – größerer Umfang und Hollywood-Schauspieler*innen. Ein fesselnder Plot über geleakte Webcam-Videos, Undercover-Agenten und Klimaaktivismus wartet darauf, entschlüsselt zu werden. Dem Guardian hat das auch gefallen:
Despite the Hollywood pedigree of its cast, this is a game in a way that an »interactive movie« can’t be. There’s too much to explore, too much to untangle, and even a working copy of Solitaire to play when your brain is fried by the latest plot twist. Telling Lies requires a deliberateness from its players that turns us from viewers to active plot participants. It’s a game that doesn’t hold your hand, and ultimately it’s down to you to decide the truth – another secret of a good mystery done well.
Quelle: Alysia Judge Bild: Annapurna Games EN theguardian.com
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