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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Neben »Zoom Fatigue« gehört »Zoom-Bombing« aktuell zum zweiten neuen Begriff, der im Kontext des Videochat-Dienstleisters Zoom die Runde macht. Trolle schalten sich dabei in ungeschützte Video-Meetings ein und provozieren mit harmlosen Späßen oder verstören mit dem Zeigen von Aufnahmen sexualisierter Gewalt an Kindern. Und längst werden nicht nur Privat- oder Firmen-Chats gekapert. Erst im April diesen Jahres wurde eine Online-Veranstaltung der Israelischen Botschaft zum Gedenken an die Shoah mit Bildern von Adolf Hitler und Hakenkreuzen gestört. Für Vice haben Sebastian Meineck und Paul Schwenn in der Szene der Zoom-Trolle recherchiert.
Wir haben nicht nur mit den Opfern gesprochen, sondern auch mit zwei Tätern. Beide sind minderjährig und gehen noch zur Schule. Unsere Recherchen zeigen, wie Trolle die Schwächen von Zoom ausnutzen, um massenhaft ungeschützte Videokonferenzen zu attackieren. In versteckten Foren feiern Hunderte von ihnen ihre Erfolge. Einige radikalisieren sich dabei in rechtsextremen Chat-Kanälen. Und Zoom tut viel zu wenig, um die Sicherheitslücken zu schließen.
Erschreckend ist dabei neben der Minderjährigkeit vieler Täter auch die scheinbar normalisierte Präsenz von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, sexualisierter Gewalt und rechtsextremer Gesinnung auf den Treffpunkten der Trolle, etwa beim Messengerdienst Telegram und dem Gaming-Tool Discord. Was davon verfestigte Ideologie ist oder nur jugendliche Delinquenz, lässt sich schwer genau sagen.
Sind die Zoom-Bomber rechtsextrem? "Die Community ist stark vermischt", sagt Miro Dittrich. Er arbeitet für die Amadeu-Antonio-Stiftung zu Rechtsextremismus im Netz. Oft gebe es Überschneidungen zwischen Trollen und Rechtsextremen. Das heißt: Nicht alle Trolle sind rechtsextrem und nicht alle Rechtsextremen sind Trolle. Trolle nutzen rechtsextreme Äußerungen, um zu provozieren. Rechtsextreme nutzen Trolling, um ihr menschenverachtendes Gedankengut als Humor zu tarnen.
Die Chancen, gegen die oft eindeutig illegalen Aktionen der Trolle rechtlich vorzugehen, sind hingegen minimal. Die Täter bleiben anonym und verschleiern ihre IP-Adressen. Viel größer sei das Risiko – so Meineck und Schwenn –, dass die Opfer der Trolle juristische Probleme bekommen, etwa weil Aufnahmen sexualisierter Gewalt an Kindern durch das Zoom-Bombing auf ihrem Rechner zwischengespeichert werden.
Das Unternehmen Zoom reagiert, wenn überhaupt, nur sehr langsam auf das Problem. Nutzer*innen müssen so vor allem selbst darauf achten, Einladungslinks nicht öffentlich zu teilen und das Passwort nicht darin einzubetten. Die automatisierten Bots der Trolle warten nur darauf, auf ungeschützte Chats zu stoßen.
Quelle: Sebastian Meineck & Paul Schwenn Bild: VICE vice.com
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Es ist natürlich total bitter, dass so etwas passiert.
Nur: Wie kommst du darauf, dass Zoom (wenn überhaupt) nur langsam reagiert?
Das stimmt meiner Einschätzung nach nicht. Links haben seit dem 8.April ein Passwort eingebettet. Seitdem sind meines Wissens Zoombombings deutlich seltener geworden, weil das automatisierte Entdecken von Konferenzen kaum mehr funktioniert.
Anfang April hat Zoom ein 90 tägiges Feature-Freeze angekündigt, um sich auf Privacy und Security-Issues zu fokussieren. Sie haben seitdem auch den Security-Chef von Facebook abgeworben. (der fun fact als erstes die giphy-integration gekappt hat, als fb den dienst übernommen hat)
Man kann übrigens schon lange einstellen, dass der Host bestimmt, wer seinen Bildschirm teilen darf. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, das ist seit kurzem auch default.
Ist mir auch schon passiert. Bei zwei der Aufnahmen fürs piqd Online College. Wirklich nicht zu unterschätzen. Von dem Schrecken muss man sich erstmal wieder erholen.