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Pop und Kultur

Zwischen Wut und Hoffnung: Mavis Staples und Jeff Tweedy

Edmund Epple
Hört, liest und schreibt und macht Sachen
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Edmund EppleSamstag, 25.11.2017

Einerseits möchte man einfach nur unendlich dankbar sein, daß es Menschen gibt, die in der Lage sind, solche Musik zu machen. In Mavis Staples neuem Album steckt so viel handwerkliches Verständnis wie überhaupt nur möglich, um einer Herzensangelegenheit einen  rundum überzeugenden Rahmen zu verleihen. So entsteht große Kunst, die jedes Thema der Welt vertragen würde. Und damit sind wir beim anderseits. "If All I Was Was Black" ist eine Zustandsbeschreibung einer Gesellschaft, die von Rassismus und Ressentiments geprägt ist. Und das es sich dabei natürlich um die USA handelt, sollte nicht den Blick verstellen, daß ähnliche Lebensrealitäten in vielen anderen Ländern für andere gesellschftliche Gruppen ebenfalls keine Seltenheit sind. Im Titel manifestiert sind die Wut, als Mensch nur auf ein bestimmtes Merkmal reduziert zu werden. In dem Fall auf die Hautfarbe.

„A little bit too high, a little bit too low, a little bit out of line, and my baby won't make it home" ist eine der zentralen Aussagen, die den Alltagsrassismus simpel und eindringlich beschreiben.

Geschrieben wurden die Songs alle von Jeff Tweedy (Wilco), der seine Zusammenarbeit mit Mavis Staples damit fortsetzt. Allein das steht dann wiederum für die Hoffnung, denn genauso wenig wie jeder Schwarze kriminell, ist nicht jeder Weiße ein Rassist. Manchmal ist es Zeit, an das offensichtliche zu erinnern, um den Nebel aus Hass und Unverständnis zu lüften. Zumindest, um es immer und immer wieder zu versuchen.

Die 78-jährige Bürgerrechtsaktivistin weiß jedenfalls wovon sie singt.

Zwischen Wut und Hoffnung: Mavis Staples und Jeff Tweedy

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