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In diesem Artikel stellt die New York Times ein neues Paper vor, das diesen Monat im Journal of Post-Keynesian Economics erscheint. Dieses untersucht die Einkommenseffekte ökonomischer Expansionen. Eine Expansion ist der Zeitraum zwischen dem Ende einer Krise und dem Beginn der nächsten. Eine Expansion sollte demnach für alle oder zumindest die meisten Menschen eine gute Zeit sein.
Diese letzte These untersucht das Paper und vergleicht die Aufteilung der Einkommenszuwächse zwischen den Top 10% und dem Rest der Arbeiter (ein weiterer Graph stellt den Unterschied zu den Top 1% dar). Dabei zeigt sich, dass kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Einkommenszuwächse einer breiten Bevölkerungsschicht zukamen. So gingen zwar 20% der Zuwächse an die Top 10% der Einkommensverdiener, aber immerhin 80% an den Rest. Seitdem ist der Anteil des Rests aber stetig gefallen, sodass in 2009-2012 gar ein Rückgang der Einkommen, bei gleichzeitiger Expansion der Wirtschaft, zu verzeichnen war.
Als Grund für diese Entwicklung sieht Frau Tcherneva, die Autorin des Papers, v.a. die Krisenpolitik von Regierung und Zentralbank. Diese hätten vermehrt auf niedrige Zinsen durch die Zentralbank gesetzt und fiskalpolitische Maßnahmen, wenn überhaupt, dann nur in Form von niedrigeren Steuern eingesetzt. Die Krisenpolitik der Regierung wäre auf diese Weise insbesondere bei den Reichen angekommen.
Als Lösung schlägt Frau Tcherneva eine stärker gezielte Krisenpolitik vor, die fiskalpolitisch ansetzt und insbesondere einkommensschwächere Menschen unterstützt. Diese könnten durch höhere Staatsausgaben von der Regierung in Arbeit gebracht werden und so gegebenenfalls ihre Ausbildung, aber mindestens ihre Arbeitserfahrung aufwerten.
Insgesamt dürften v.a. die Analyse der Ursachen für die beschriebene Entwicklung sowie die Lösungsvorschläge auf sehr geteilte Meinungen unter ÖkonomInnen treffen. Gleichzeitig stößt Frau Tchernevas Befund erneut die immer wichtigere Frage der sozialen Gerechtigkeit an.
Quelle: Neil Irwin Bild: Lynne Sladky/The ... EN nytimes.com
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sehr, sehr spannend - danke fürs Finden und die gute "Anmoderation"!