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Geht seit zehn Jahren, drei Startups (tame, Krautreporter, piqd) und vielen Stunden Berichterstattung vor allem der Frage nach, wie sich die Öffentlichkeit durch das Netz verändert. Wer bestimmt, was relevante Informationen sind? Wie stellen wir sicher, dass relevante Informationen noch eine Öffentlichkeit erreichen? Wie können Alternativen zu Facebook, Twitter und Co. aussehen?
Frederik ist Vorstandsmitglied von Vocer, einem Think Tank für Medieninnovationen und journalistische Nachwuchsförderung. Er studierte Volkswirtschaft und Journalismus in Hannover, Aarhus, Amsterdam und London.
Ganz ohne Medienbezug ist er als Mitgründer der #KoDorf-Bewegung unterwegs. Ko-Dörfer bestehen aus vielen kleinen ökologisch gebauten Holzhäusern und einigen größeren Gemeinschaftsgebäuden wie einem Coworking Spaces, einer Küche mit langer Tafel und Veranstaltungsflächen. Mehr zu den KoDörfern und Transformationsprogrammen im ländlichen Raum: www.kodorf.de
Hobrechtsfelde (benannt nach dem Berliner Stadtplaner James Hobrecht) war noch vor wenigen Jahren ein Dorf im Niedergang. Niemand kümmerte sich um die 25 Vierfamilienhäuser im städtischen Besitz. Dann kam die Genossenschaft Bremer Höhe und kaufte das Dorf. Inzwischen sind 22 der 25 Häuser saniert. Es ist eine schöne Geschichte, die die taz hier erzählt, aber ein Aspekt kommt etwas zu kurz. Die Kaltmiete liegt mit 9,5€ pro qm für einen Ort außerhalb der Stadtgrenze und mit kaum vorhandener Infrastruktur erstaunlich hoch. Ein ähnliches recht neues Genossenschaftsprojekt im brandenburgischen Dorf Prädikow kalkuliert ebenfalls mit Kaltmieten zwischen 8 bis 10€ pro qm. Hinzu kommen einmalig Genossenschaftsanteile in Höhe von 500 pro qm. Eine 50qm Wohnung erfordert so also Eigenkapital von 25.000€ und kostet dann monatlich um die 450€ kalt. Zum Vergleich: In brandenburgischen Wittenberge mit ICE, EC und Regionalbahnanschluss, liegt die Kaltmiete bei 5€ pro qm und damit bei der Hälfte.
Neugegründete Genossenschaften werden so zu einem exklusiven Projekt. Die breite Masse erreichen solche Angebote nicht. Das liegt aber natürlich nicht an der Gier der Genossenschaften. Im Gegenteil: Nachhaltige Sanierungen sind einfach teuer. Auch Genossenschaften brauchen Kredite und die Banken achten auf die Refinanzierung. Sobald die Kredite abgezahlt sind, sinken die Mieten von Genossenschaften rasch unter den Marktdurchschnitt. Meist ist nur die Anfangsphase schwer. Damit wird immer auch die erste Generation von Genossen gewissermaßen abgestraft, denn obwohl sie das Risiko tragen, profitieren sie nicht (zumindest nicht im Vergleich zu privatem Immobilienbesitz) von Wertzuwächsen. Der Staat könnte hier mit zinsgünstigen Darlehen und geringeren Eigenkapitalerfordernissen ansetzen und so die Gründung von Genossenschaftsprojekten fördern. Wenn dann noch kommunale Grundstücke überwiegend an Genos vergeben würden und nicht mehr an die großen Immobilienverwerter....
Quelle: Uwe RadaRedakteur taz.Berlin Bild: Karsten Thielker taz.de
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Ich mag das Genossenschaftsprinzip auch, allerdings ist - wie in der Beschreibung ja schon erwähnt - hier immer das Problem, dass es ein gewisses Kapital braucht, um in diese Genossenschaften reinzukommen und hier liegt der Knackpunkt. Denn denen, für die dieses Konzept der Selbstverwaltung interessant wäre, fehlt das Kapital. Dabei wäre das Potential von Genossenschaften so groß, wenn es auch andere Möglichkeiten geben würde, Mitglied der Genossenschaft zu werden. Wenn handwerklich begabte Menschen zum Beispiel Arbeitszeit statt Geld als Einlage geben könnten, dann würde so ein Konzept richtig spannend werden und eventuell sogar dazu beitragen, dass die Mieten noch ein wenig günstiger werden könnten.