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Friederike Knüpling lebt in San Francisco und forscht an der Stanford University über ökonomisch vermittelte Selbst- und Sozialbilder in der deutschsprachigen Literatur. Zuletzt erschienen von ihr die Bücher „Kleist revisited“ (2014, hrsg. mit Hans Ulrich Gumbrecht) und „Tussikratie“ (2014, mit Theresa Bäuerlein).
Das Schlagwort „Digital Humanities“ (oder einfach „DH“) fasst derzeit eine Menge heterogener Projekte in den Geisteswissenschaften zusammen, die an Schnittstellen zwischen digitaler Datenverarbeitung und traditionellen geisteswissenschaftlichen Praktiken stattfinden – unter anderem die Erstellung digitaler Archive. Eine kontroverse These darüber haben drei Geisteswissenschaftler_innen aus England, Kanada und den USA aufgestellt: DH kämen zwar oft im Gewand einer revolutionären Rhetorik daher, seien in Wirklichkeit aber die „(perhaps unintentional) facilitation of the neoliberal takeover of the university”.
Gemeint ist, dass Regierungen, Stiftungen und Unternehmen in den letzten Jahren mehr und mehr Fördermittel in Digitalisierungsprojekte mit dem Label „DH“ haben fließen lassen. Diese Förderpolitik ist das eigentliche Angriffsziel der drei Autoren, die darauf hinweisen, dass Interpretation und kritisches Denken – lange immerhin zum Hauptgeschäft der Geisteswissenschaften gerechnet – automatisch in Misskredit geraten, wenn sie einer verallgemeinerten Konkurrenz um externe Geldgeschenke ausgesetzt werden. DH, die sich teilweise in größerer Industrienähe abspielen, sehen die Autoren dementsprechend als politisches Werkzeug, kritisch-interpretative Projekte durch die Vermittlung von digitalem Handwerk und Überwachungs-affinen Verwaltungsskills zu verdrängen: „Digital Humanities as social and institutional movement is a reactionary force in literary studies, pushing the discipline toward post-interpretative, non-suspicious, technocratic, conservative, managerial, lab-based practice.”
Der Text erfasst DH nicht in voller Breite (was einen Teil der daran anschließenden Debatte erklärt), ist aber gut als Warnung vor einer vorschnellen Assoziation von Digitalisierung und Demokratisierung von Wissen. Schließlich wollen Daten nicht nur allgemein verfügbar, sondern nunmal auch kritisch angesehen, interpretiert und diskutiert werden. Wie man das anfangen kann, zeigt dieser Text.
Quelle: Daniel Allington, Sarah Brouillette, David Golumbia / LA Review of Books Bild: LARB EN lareviewofbooks.org
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